




Zum Stück
Zwei Paare treffen sich am Schwarzen See: Cleo und Eddie betreiben hier eine Brauerei, die bankrott gehen würde, kümmerte sich Cleo nicht um neue Kredite. Eddie wirft hingegen das Geld zum Fenster hinaus, er ist freigiebig bis zur Maßlosigkeit und verschenkt am liebsten alles, was er besitzt. Die beiden haben Else und Johnny seit dem schrecklichen Ereignis vor vier Jahren nicht mehr gesehen. Obwohl dem befreundeten Paar das Leben am Schwarzen See gut gefallen hatte, obwohl Else und Johnny hier Halt und endlich auch ein Gefühl der Zugehörigkeit empfunden hatten, sind sie danach in die Stadt gezogen. Johnny arbeitet dort in einer Bankzentrale, vor ein paar Wochen ist er jedoch einfach zusammengeklappt. Else begnügt sich, da sie einen Herzfehler hat, mit der langweiligen Arbeit in der Buchhaltung eines Leihhauses. Nun treffen sich die Freunde wieder am Ufer des Schwarzen Sees — ein Ort voller Erinnerungen.
Dea Loher gehört zu den interessantesten und erfolgreichsten Dramatikerinnen der Gegenwart. Ihren Texten sind ein großes Geheimnis und eine absolute Notwendigkeit eingeschrieben, sie sind von seltener sprachlicher Schönheit und Präzision. Sie entwirft Figuren, die in ihrer Angst, auf sich selbst zu sehen, in ihrer Sehnsucht nach Vollkommenheit, ihrer Suche nach Glück und einem ganz normalen Sinn im Leben zutiefst menschlich sind.
Dea Loher *1964 in Traunstein. Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität München. Ab 1990 studiert sie Szenisches Schreiben bei Yaak Karsunke und Heiner Müller an der Universität der Künste Berlin. Ihr dramatisches Werk umfasst inzwischen sechzehn Stücke, zwölf davon hat Andreas Kriegenburg uraufgeführt. Zu ihren bekanntesten Stücken zählen „Adam Geist“, „Unschuld“, „Das letzte Feuer“ und „Diebe“. Dea Loher ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, ihre Stücke sind in fünfzehn Sprachen übersetzt und werden weltweit gespielt. 2012 erschien ihr Debütroman „Bugatti taucht auf“.
Dominique Schnizer *1980 in Graz. Er inszenierte am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Nationaltheater Weimar, Theater Heidelberg, Staatstheater Mainz, Theater Osnabrück, Stadttheater Klagenfurt und am Staatstheater Karlsruhe. Mit dem Schriftsteller Henning Mankell verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Zuletzt erarbeiteten sie zusammen „Endstation Sehnsucht“ am Teatro Avenida in Maputo, Mosambik, und das Projekt „Doors“.
Stadttheater Bozen / Studio
Experten zu Gast
Dr. Roger Pycha
Im Zentrum des Stücks „Am Schwarzen See“ von Dea Loher steht der gemeinsame Suizid eines 15-jährigen Liebespaars. Die Vereinigten Bühnen Bozen haben aus diesem Anlass Dr. Roger Pycha, Primar der Psychiatrie Bruneck, eingeladen, zum Thema ‚Jugend und Suizid in Südtirol‘ einen Impulsvortrag zu halten. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie die Hinterbliebenen (Familie, Freunde, Schulkollegen) mit den tragischen Umständen umgehen können. Im Anschluss an den Vortrag kann das Publikum mit dem Experten direkt ins Gespräch kommen.
02.04.2014 — 20 Uhr
Stadttheater Bozen, Studio
Eintritt frei
Termine
Stadttheater Bozen / Studio
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