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17.10.2020 - 31.10.2020

Biedermann und die Brandstifter

Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch

Schon wieder eine Brandstiftung! „Aufhängen sollte man sie“, denkt sich der wohlhabende Fabrikant Gottlieb Biedermann. Und schon steht ein obdachloser Hausierer in seinem Wohnzimmer. Sein Name ist Schmitz. Er bittet um Menschlichkeit, aber nur, wenn er nicht stört. Biedermann beherbergt den verdächtigen Fremden auf dem Dachboden seines Hauses. Am nächsten Morgen zieht ungefragt dessen Kumpel Eisenring mit ein. Dieser schleppt ein Benzinfass nach dem anderen auf den Dachboden. Zündkapsel, Zündschnur, alles läuft nach Plan, fehlt nur noch die Holzwolle. Gottlieb Biedermann bekommt es mit der Angst zu tun. Aber was soll er machen? Sich wehren? Alarm schlagen? Womöglich fackeln die beiden dann erst recht sein Haus ab. Den Wolf im Schafspelz will er nicht erkennen und bietet den beiden Brandstiftern die Freundschaft an – Freundschaft, eine gute Flasche Wein und am Ende auch die Streichhölzer.

„Biedermann und die Brandstifter“ – uraufgeführt 1958 am Schauspielhaus Zürich – ist eine Parabel mit starker politischer Sprengkraft. Max Frisch nimmt darin das brave, gehorsame Bürgertum ins Visier, Gutmenschen, die blind zu Meinungsmacher*innen und im Handumdrehen zu Mitläufer*innen politischer Ideologien werden können. Ein literarisches Mahnmal. Regisseurin Mona Kraushaar sucht mit Blick auf Covid-19 nicht nur eine spannende Ästhetik für diesen Text, sondern klopft ihn mit Humor auf seine brisante Aktualität ab.

 

Max Frisch *1911 in Zürich, zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern. Er erhielt u.a. 1958 den Georg-Büchner-Preis und 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine erste Buchveröffentlichung „Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt“ erschien 1934. Zahlreiche weitere Publikationen folgten, darunter die Romane „Stiller“, „Homo faber“ und „Mein Name sei Gantenbein“ sowie die Theaterstücke „Biedermann und die Brandstifter“ und „Andorra“. Er starb 1991 in Zürich.

Ort:

Premiere:
17. Okt 2020, 20 Uhr
Stadttheater Bozen / Studio

Dauer:
1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Termine

17.10.2020.20.00,
17.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

18.10.2020.18.00,
18.10.2020
Beginn: 18:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

22.10.2020.20.00,
22.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

23.10.2020.20.00,
23.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

24.10.2020.20.00,
24.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

25.10.2020.18.00,
25.10.2020
Beginn: 18:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

28.10.2020.20.00,
28.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

29.10.2020.20.00,
29.10.2020
Beginn: 20:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

30.10.2020.17.00,
30.10.2020
Beginn: 17:00 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

30.10.2020.20.30,
30.10.2020
Beginn: 20:30 Uhr
Ort:

Stadttheater Bozen / Studio

Besetzung

Herr Biedermann
Christoph Kail
Babette, seine Frau
Karin Verdorfer
Anna, ein Dienstmädchen
Patrizia Pfeifer
Schmitz, ein Ringer
Thomas Hochkofler
Eisenring, ein Kellner
Marie-Therese Futterknecht
Ein Polizist, Witwe Knechtling
Susanne von Fioreschy-Weinfeld
Chor
Erwin Belakowitsch Katja Uffelmann
Regie
Mona Kraushaar
Ausstattung
Katrin Kersten
Musik
Albrecht Ziepert
Licht
Micha Beyermann
Dramaturgie
Ina Tartler

Pressestimmen

 

Selten passt ein Stück so gut in unserer zeit, in der so viele auf allen Seiten ungehindert offen zündeln.

 

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Die den Sicherheitsvorkehrungen geschuldete Idee der Umkehrung von Spiel- und Zuschauerort erweist sich für das Stück "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch als genial. 

 

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Interview mit Regisseurin Mona Kraushaar

 

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Sehr wohlig, während bald alles brennt.

 

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