Zum Stück
Ort: Ein Thermalbad. Die skurrilen Kurgäste sind damit beschäftigt, sich selbst in Ruhe zu lassen. Das Personal massiert die müden Körper oder hat sich bequem im Nichtstun eingerichtet. Kurverwalterin Roswitha plant, das Bad in eine Wellnessoase für die Kurelite umzuwandeln, während die aufstrebende Marie die Quelle für eine Investmentfirma prüft. Bademeister Hannes rebelliert: „Die Bäder denen, die baden gehen!“ Sein Widerstand hat schließlich die Kündigung zur Folge und treibt ihn in den Untergrund. Es beginnt zu brodeln unter der Oberfläche, die Wohlfühlblase bekommt Risse. Die Betroffenen versuchen sich und ihr Leben zu retten, schließen die Augen oder tauchen einfach unter. Um den thermalen Widerstand zu stoppen, greifen Roswitha und ihr Verehrer Walter schließlich zu harten Methoden …
Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz nimmt in seinem Stück das Bedürfnis nach Abschottung und Sicherheit heute kritisch unter die Lupe. Mit Sprachwitz und Ironie deckt er in skurrilen Szenen die Bequemlichkeit der Kurgesellschaft auf und beobachtet scharfsinnig die Unumgänglichkeit einer Revolution, denn der Behaglichkeit unserer Zeit ist nicht mehr zu trauen.
Ferdinand Schmalz *1985 in Graz, studierte Philosophie sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien und war als Regieassistent tätig. Er performt im freien Kollektiv mulde_17 und ist Mitbegründer des Festivals „Plötzlichkeiten“ am Theater im Bahnhof Graz. Sein erstes Stück „am beispiel der butter“ gewann 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde bei den Mülheimer Theatertagen gezeigt, ebenso wie seine weiteren Stücke „dosenfleisch“ und „der thermale widerstand“.
Besetzung

Mein Lieblingsort ist ...
In der Matte gehängt, dem Boden enthoben, von Salzluft umschmeichelt ... und dann noch ein gutes Buch!
Roman Blumenschein geboren in Linz, lebt als freischaffender Schauspieler in Wien. Schauspielausbildung am Konservatorium Wien, danach von 2007 bis 2010 Ensemblemitglied am Theater Regensburg. Es folgten zwei Spielzeiten am Theater in der Josefstadt und seit 2012 verschiedene Theaterproduktionen, u.a. am Stadttheater Klagenfurt, Salzburger Landestheater, Schauspielhaus Wien, Theater Drachengasse Wien und bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf. Die Uraufführung „Drei Sekunden“ mit dem aktionstheater ensemble erhielt den Jurypreis der Heidelberger Theatertage 2014. Der Kurzfilm „Wir fliegen“ wurde auf internationalen Filmfestivals mehrfach ausgezeichnet. Roman Blumenschein ist in österreichischen Fernsehformaten wie Soko Kitzbühel und Soko Donau zu sehen und seine Stimme immer wieder auf Ö1 zu hören. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er in „Noch ist Polen nicht verloren“, „Geächtet“ und in „der thermale widerstand“ zu sehen.

Mein Lieblingsort ist ...
Heimlich am Kaugummiautomat. Sie schmecken zwar nach zwei Minuten nicht mehr, aber dafür sind es zwei genüssliche Minuten ...
Lisa Weidenmüller geboren in Leipzig, studierte von 2008-2012 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Ab 2012-13 war sie unter der künstlerischen Leitung von Bettina Hering vier Spielzeiten 2928 am Landestheater Niederösterreich engagiert und arbeitete u.a. mit Cilli Drexel, Maria Happel, Michael Sturminger und Róbert Alföldi. Gastengagements führten sie u.a. ans Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Kassel, Tiroler Landestheater Innsbruck, Werk X Wien, Stadttheater Bremerhaven und zu den Raimundspielen Gutenstein. Sie ist als Sprecherin und für Film/TV tätig. An den Vereinigten Bühnen Bozen spielte sie bereits in „Die Radikalisierung Bradley Mannings“, „Immer noch Sturm“ und in der letzten Spielzeit in „der thermale widerstand“.

Mein Lieblingsort ist ...
Regierung des Erdballs, leider nicht besetzt
Johann Nikolussi, geboren in Dornbirn, Vorarlberg. Von 1986 bis 1996 war festes Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater Innsbruck und danach regelmäßig dort als Gast engagiert sowie zehn Jahre lang Mitleiter und Darsteller am Innsbrucker Kellertheater. Seit 1996 arbeitet er als freier Schauspieler in Österreich und Deutschland. Er spielte bei den Tiroler Volksschauspielen und bei Sommerspielen u.a. in Röttingen, Kobersdorf und Lana. Zudem ist er Rundfunksprecher für Österreich 1, nahm verschiedene Hörspiele u.a. für den WDR, NDR, Bayerischen Rundfunk auf, ist Sprecher fürs Fernsehen und leiht seine Stimme verschiedenen Hörbüchern und Audioguides. An den Vereinigten Bühnen Bozen wirkte Nikolussi in den Produktionen Viel Lärm um nichts, Geschichten aus dem Wiener Wald, Noch ist Polen nicht verloren, Der Revisor sowie vergangene Spielzeit in Immer noch Sturm mit.

geboren in Schwäbisch Hall, ist ausgebildeter Bühnen- und Beleuchtungsmeister. Arbeitet seit 1986 als Techniker am Theaterhaus Stuttgart, am Footsbarn Theatre (F), Teatro Nucleo (I) sowie bei Festivals, Theaterproduktionen und Tourneen in Europa und Brasilien. 2000-2004 und 2010-2012 Technischer Leiter der Vereinigten Bühnen Bozen sowie 2004-2009 des Schauspielhauses Graz. 2012-2014 Technischer Produktionsleiter für die Vereinigten Bühnen Bozen, derzeit für die Komödienspiele Porcia. Seit 1987 ist er zudem als Lichtgestalter u.a. für die Deutsche Oper am Rhein, das Theaterhaus Stuttgart, das Teatro Nucleo, die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen und die Vereinigten Bühnen Bozen tätig.
Pressestimmen
Es ist ein launiges kleines Stück. Teil der „Revolutionstrilogie“ des jungen Grazer Dramatiker Ferdinand Schmalz und entstanden als Auftragswerk für das Züricher Schauspielhaus. Ferdinand Schmalz ...
Dolomiten - Margit Oberhammer
Was wünschen wir uns mehr, als uns zu erholen, uns abzuschotten vom Alltag und den Kopf in den Sand zu stecken? Doch was, wenn jemand unsere Erholung gefährdet? Oder eine Gefahr von außen droht? In ...
BM Magazine - Andreas Vicinanza
Hygienische Ruhe und Langeweile herrscht im Kurbad, in dem Bademeister Hannes (Leon Pfannenmüller) in seiner schicken Uniform nur im Notfall den Trillerpfeifenton angibt. Sonst grummelt nur das vom ...
Zett - Edith Moroder
Besucherstimmen
„Ich bin gespannt auf Ferdinand Schmalz’ „der thermale widerstand“: ein Plädoyer für freies Denken und dafür, dass es statt Komfortzonen öfter Mut und Courage braucht!“
Philipp AchammerLandesrat für Deutsche Bildung und Kultur und für Integration