Zum Stück
Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt und der KULA Compagnie
Peter Handkes Stück kommt ohne Worte aus. Es spielt allein mit der Poesie der Bewegung, der Zeichen, der Körper, des Lichts, der Farben, des Bildes. Hauptakteur des 1992 uraufgeführten Werkes ist ein Platz in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Land. Er wird zur Bühne des Alltäglichen, zum Schauplatz der Menschen, die ihn queren. Passant*innen, Junge und Alte, Fremde und Vertraute, Privilegierte und Benachteiligte, Erinnerte und Vergessene. Sie kommen allein oder sind zu zweit, sie bilden Gruppen, lösen sie wieder auf. Sie verstören und sie bezaubern. Der Platz wird somit zum Ort eines Schau-Spiels im wörtlichen Sinn. Ein dramatisches Kaleidoskop der menschlichen Vielfalt öffnet sich und all die unzähligen Details verdichten sich zu Spuren und zu Geschichten – werden zu einer Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft.
Robert Schuster, der 2012 mit internationalen Schauspieler*innen die KULA Compagnie gründete, setzt die Begegnungen der zwölf Akteur*innen, die im Laufe des Stücks einen mehrere hundert Figuren umfassenden Kosmos erschaffen, auf humorvolle und sehr körperliche Art und Weise in Szene. Traum- und albtraumhaft entsteht ein Echoraum europäischer Geschichte.
Peter Handke *in Griffen (Kärnten). 1966 erscheint sein erster Roman „Die Hornissen“. Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfasst sowie zahlreiche Theaterstücke, zuletzt „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“. Darüber hinaus hat Peter Handke viele Stücke und Prosawerke ins Deutsche übertragen. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Er lebt in der Nähe von Paris.
Besetzung

“Feet, what do I need you for
When I have wings to fly?”
— Frida Kahlo
Hadar Dimand is an israeli actress, graduated from Yoram Levinstein Actor’s Studio in Tel Aviv. She is a member of KULA compagnie since 2017 and participated in the productions: „Malalai – the afghan Joan of Arc“, „KULA – Nach Europa“, „The hour we knew nothing about each other“ by Peter Handke and „Beide Quellen meines alten Blutes – A jew collection in action“. Since January 2022 she is acting in the play „Die Vögel“ by Wajdi Mouawad in the Berliner-Ensemble directed by Robert Schuster. Hadar played in different plays in the following theaters in Israel: Haifa Theater, Tzavta, The Israeli National Youth Theater and Goshen Theater. She played in the series „When Heroes Fly“ on Netflix directed by Omri Givon (2018 Best Series at Cancérise), „Losing Alice“ in Apple TV by Sigal Avin, „Doctor Courage“ by Nahed Bashir in the Israeli channel Kan and more. Hadar is a professional yoga instructor, she dances, slams and loves to eat pita with labane. „Underground Birds“ is her second work at the VBB.

Nasir Formuli geboren in Kabul, lebt in Gießen. Schauspielstudium an der Universität Kabul. Seit 2006 Mitglied der afghanischen Theatergruppe AZDAR, über die 2015 der Dokumentarfilm „True Warriors“ entstand. Er spielte in verschiedenen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. 2009 Mitbegründer der Gruppe Parwaz Puppet Theatre, bei der er als Puppenspieler, Regisseur und mittlerweile als künstlerischer Leiter tätig ist. 2011 wurde er in Afghanistan als bester Schauspieler ausgezeichnet. 2014 Teilnahme am internationalen Forum des Berliner Theatertreffens und Beginn des Studiums im Bereich Puppenspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Seine Diplominszenierung „Victims of War“ („Opfer des Krieges“) wurde in Berlin am bat und am Deutschen Nationaltheater Weimar im Rahmen des Projekts TRANSIT EUROPA gezeigt. Mit Robert Schuster arbeitete er bereits in mehreren Produktionen der KULA Compagnie zusammen. Er spielt das erste Mal an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Ho sceso milioni di scale dandoti il braccio.
— Eugenio Montale
Pasquale Di Filippo absolvierte die Schule des Piccolo Teatro in Mailand. Er arbeitete danach u.a. mit den Regisseuren Luca Ronconi und Marco Rampoldi zusammen und spielte dabei in den größten Theatern Italiens (Piccolo Teatro di Milano, Teatro Stabile di Genova und Teatro Stabile di Torino). In der Regie von Daniele Salvo spielte Di Filippo in „Othello“, „König Lear“ und „Der Sturm“, außerdem wirkte er in Carmelo Rificis Inszenierungen von „La Rosa Bianca“ (L. Groag), „Giulio Cesare“ (W. Shakespeare) und „Il gatto con gli stivali“ (L. Tieck/U. Tessitore) mit. Des Weiteren war er in „Donna Rosita bleibt ledig“ von F. Garcia Lorca (Regie: L. Pasqual), „Madagascar“ von M. Ivaskevicius (Regie: S. Moretti), als Jim in „A single man“ von C. Isherwood (Regie: V. Villa), in „La bottega del caffè“ von C. Goldoni (Regie: Igor Horvat) sowie „Inverno“ von J. Fosse (Regie: M. Di Mauro) zu sehen. Darüber hinaus wirkte er bei der Performance „Macademia Nut Brittle“ des Ensembles ricci/forte mit. Bei den Vereinigten Bühnen Bozen war er bereits in „Das Ballhaus“ und „Anatevka“, beides in der Regie von B. Bruinier, und zuletzt in „Der Diener zweier Herren“ (Regie: L. Muscato), „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ (Regie: Robert Schuster) und „Dante:Dreams“ (Regie: Rudolf Frey) zu sehen.

Das Leben ist die ideale Gelegenheit, sich die Welt anzuschauen.
Magda Kropiunig geboren in Klagenfurt, absolvierte die staatliche Schauspielakademie in Ljubljana und ist freie Schauspielerin sowie Moderatorin im ORF Landesstudio Kärnten. Engagements u.a. am Rabenhof Theater Wien, am Stadttheater Klagenfurt, SNG Drama Ljubljana, bei den Wiener Festwochen, am Volkstheater Celje, Klagenfurter Ensemble, an der Neuen Bühne Villach, am Theater Wolkenflug, Theater Koper / Theatro Capodistria, Cankarjev Dom Ljubljana, Spas Teater Ljubljana, 3Raum Anatomietheater Wien. Zudem ist sie für Film und Fernsehen tätig: u.a. in „SOKO Donau“, „SOKO Kitzbühel“, „CopStories“, „Schlawiner“, „Vermisst“, „Die Lottosieger“, „Revanche“, „Der Arzt vom Wörthersee“. 2004 erhielt sie den Förderungspreis des Landes Kärnten für darstellende Kunst. Im Rabenhof Theater Wien spielte sie mit Stermann und Grissemann in „Austrian Heroes“ und „Sonny Boys“. Am Stadttheater Klagenfurt war sie in Sibylle Bergs „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ zu erleben. Sie ist zum ersten Mal Gast an den Vereinigten Bühnen Bozen.

“On ne naît pas femme, on le devient” Simone de Beauvoir
"We are not born a woman, we become one" Simone de Beauvoir
"Non nasciamo donna, diventiamo una" Simone de Beauvoir
Céline Martin-Sisteron is an actress trained at the TNS (Strasbourg School of Dramatic Art), holder of a Master 2 in Theater Studies & Stage Practice with honors - very good. As a performer, she developed her practice under the direction of, among others, Alain Françon, Kristian Lupa, Jean Yves Ruff, Pierre Meunier, Georges Lavaudant, Jean-Louis Hourdin, Marcel Maréchal, Jeanne Herry, Thomas Condemine, Robert Schuster and within the international company Kula in France, Germany, Switzerland, Austria, Italy, Serbia and others. She also acts in short films, independent films, TV series and radio dramas. At the same time she pursues a writing and directing activity by collaborating in the creation of shows, clips and short films. She is currently developing the screenplay for a feature film with Robin Lachenal. “Underground Birds” is her second work at the Vereinigten Bühnen Bozen.

Angstschweiß mit reichlich Haarspray und einem Hauch Puder sind mir das liebste Parfum.
Sarah Merler Die Südtiroler Tänzerin schloss ihre Ausbildung im zeitgenössischen und klassischen Tanz 2016 am Konservatorium Wien ab. Sie ist als freie Tänzerin in Österreich und Südtirol tätig, zuletzt bei tanz.coop in Wien („Age Surfer’s Symphony“) oder bei „Ganymed Female“ im Kunsthistorischen Museum Wien. Immer wieder ist sie in ihrer Heimat mit eigenen Stücken zu Gast, wie etwa beim Tanzfestival Alps Move oder als Choreografin bei der Community Dance Academy. Weiter war sie bei internationalen Festivals wie ImPuls Tanz („Set and Reset“ – Trisha Brown), Wiener Festwochen („Under de si“ – Diego Bianchi und Luis Garay) und Tanzherbst Oberwart („Polar Rooms“ – Esther Balfe) zu sehen. An den Vereinigten Bühnen Bozen war sie zuletzt in „West Side Story“, „Die Csárdásfürstin“, „Sunset Boulevard“ und „Radetzkymarsch“ zu sehen.

"Carpe diem, quam minimum credula postero."
— Horace
Alexandre Ruby meets Antoine Bourseiller, with whom he plays Prince Mychkin in „L’idiot“ of Dostojewsky (Théâtre des Capuçins), a Bulgarian bullfighter in „Corrida“ by Denis Baronnet (Rond-Point Theater), Lorenzo in „Lorenzaccio“ by Musset (Nice National Theater), Hamlet and Lorenzo in „Hamlet / Lorenzo“ by Shakespeare and Musset and Forlano in Jean Genet’s ultimate play „Le bagne“ (Athénée Louis-Jouvet Theater). To complete his training, he decided to go to the national theater schools competitions and joined the National Theater School of Strasbourg. He meets and works with Robert Schuster, Krystian Lupa, Alain Françon, Françoise Rondeleux (vocals), Olivier Neveux (history of theater) and more. During his apprenticeship, Krystian Lupa hired him for the role of Jesus in „Waiting room“ inspired of „Category 3.1“ by Lars Norén at the National Theater of La Colline in Paris. He joins the KULA Compagnie and performend „KULA Nach-Europa“ by Robert Schuster and Julie Paucker (Theater of Weimar) and „The hour we knew nothing of each other“ by Peter Handke (Stadttheater Klagenfurt and VBB). Alexandre is also recording radio fictions for Radio France. He created and animates, leads a theater workshop in videoconference with teenagers in psychiatric hospitals. „Underground Birds“ is his second work at the VBB.

What a piece of work is man, How noble in reason, how infinite in faculty, In form and moving how express and admirable, In action how like an Angel, In apprehension how like a god, The beauty of the world, The paragon of animals.
— Shakespeare
Jonas Schlagowsky, 1987 in Wilhelmshaven geboren, lebt heute in Berlin. Während seines Studiums spielte er am Schauspiel Frankfurt Richard in „DNA“ von Dennis Kelly (Regie: Robert Schuster). Für diese Rolle erhielt er den „Günther-Rühle-Preis 2011“ bei der Woche junger Schauspieler in Bensheim. Gastengagements am Schauspielhaus Zürich, der Landesbühne Marburg und dem Theater Heidelberg folgten. Sein erstes Festengagement trat er am Staatstheater Saarbrücken an. Er hatte außerdem 2014 eine Episodenhauptrolle im Tatort Saabrücken. 2013-19 gehörte Jonas Schlagowsky zum Ensemble des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Hier spielte er viele klassische Rollen wie Hamlet, Ferdinand, Malvolio oder Debuisson in Heiner Müllers „Auftrag“. Für seine Darstellung des Demetrius im „Sommernachtstraum“ wurde er 2016 in der Zeitschrift Theater heute als Nachwuchsschauspieler des Jahres nominiert. Seit 2015 ist er Teil der Kula Compagnie und arbeitet regelmäßig mit Robert Schuster. „Underground Birds“ ist sein zweites Engagement an den Vereinigten Bühnen Bozen.

fly, baby, fly.
Katharina Schmölzer, 1965 in Villach geboren. Aufgewachsen in Wien. Nach der Matura Italienischstudium in Rom und anschließend Kunstgeschichtestudium in Wien. Schauspielunterricht bei Justus Neumann. Ab 1986 Schauspielstudium am Mozarteum in Salzburg. Ein prägendes Erlebnis war das Shakespeareseminar mit Peter Zadek. Ab 1989 Engagements an Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, u.a. Stadttheater Bern, Schauspielhaus Zürich, Staatstheater Mannheim, Theater in der Josefstadt, Salzburger Festspiele und Stadttheater Klagenfurt. Freie Theaterproduktionen mit dem Klagenfurter Ensemble. Am Stadttheater Klagenfurt war sie u.a. in „Winterreise“, „Die versunkene Kathedrale“, „Der Kirschgarten“, „Das goldene Vlies“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Die Präsidentinnen“ und in der Österreichischen Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Wut“ zu erleben. Sie ist zum ersten Mal an den Vereinigten Bühnen Bozen zu sehen.

It’s all about witch’s brew.
Romaric Séguin absolvierte seine Ausbildung an der École Supérieure d’Art Dramatique des Théâtre National de Strasbourg, wo er u.a. Robert Schuster und Krystian Lupa kennenlernte. Er spielte unter der Regie von Antoine Bourseiller (u.a. in Dostojewskis „Der Idiot“, Denis Baronnets „Corrida“, „Hamlet / Lorenzo“ nach Shakespeare und de Musset sowie in „Le Bagne“ von Jean Genet), Laëtitia Guédon („Blaubart – Hoffnung der Frauen“ von Dea Loher), Krystian Lupa („Salle d’attente“ nach Lars Norén), Michel Fau („Tartuffe“ von Molière), Anne-Laure Liégeois („Macbeth“ von Shakespeare, „Don Quichotte“ nach Cervantes) und Eric Vigner („Mittagswende“ von Paul Claudel). Außerdem spielte er in Fernsehproduktionen wie der Serie „Contes et nouvelles du XIXème siècle“ („Märchen und Novellen des 19. Jahrhunderts“) des Senders France 2 und in mehreren Kurzfilmen. 2016 begann seine Zusammenarbeit mit Robert Schuster in dem Stück „KULA – nach Europa“. Er ist das erste Mal zu Gast an den Vereinigten Bühnen Bozen. Jonas Schlagowsky geboren in Wilhelmshaven,

Dreaming of Tschechow.
Axel Sichrovsky gebürtiger Österreicher, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartoldy“ in Leipzig. Er spielte u.a. am Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Kassel, Stadttheater Augsburg, am Deutschen Nationaltheater Weimar, Stadttheater Chemnitz und Schauspielhaus Wien. Am Theater Dessau inszenierte er „Der Kick“ von Andres Veiel und „Helden wie wir“ von Thomas Brussig. 2007 drehte er mit Wim Wenders den Kinofilm „Palermo Shooting“, 2010 mit Roland Emmerich „Anonymous“ und mit Leander Haußmann „Hotel Lux“. Am Heidelberger Theater war er in Martin Nimz’ Inszenierungen „Wallenstein“ und „Alles ist erleuchtet“ zu sehen, später als festes Ensemblemitglied in „Schnee“ nach Orhan Pamuk, in der israelisch deutschen Koproduktion „Medicament“, in „Gegen die Wand“ nach dem Film von Fatih Akin und in der Titelrolle in „Jakob der Lügner“. Am Stadttheater Klagenfurt spielte er u.a. in „Vor Sonnenaufgang“. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er zuletzt in „Iwanow“ zu sehen.

Es gibt immer etwas zu tun, zu lernen, zu entdecken: Flamenco Metallic, olé!
Katja Uffelmann erhielt ihr erstes Engagement am Staatstheater Stuttgart, wo sie 2000 den Förderpreis der Gesellschaft der Freunde der Baden-Württembergischen Staatstheater erhielt und als beste Schauspielerin (Theater heute) für ihre Anna in „Der jüngste Tag“ (R: Elmar Goerden) nominiert wurde. Sie spielte seither u.a. am Residenztheater München, Schauspielhaus Bochum, Staatstheater Hannover, Schauspiel Frankfurt, EDT Hamburg, Stadttheater Klagenfurt, Vorarlberger Landestheater, Theater und Orchester Heidelberg und arbeitete u.a. mit Hans-Ulrich Becker, Bettina Bruinier, Ulf Goerke, Burghart Klaußner, Mona Kraushaar, Tina Lanik, Christoph Mehler, Bernd Liepold-Mosser, Christina Rast, Robert Schuster und Alexander Müller-Elmau. Außerdem wirkte sie in „Was ihr wollt“ (R: Mona Kraushaar), „Herbstmilch“ (R: Sabine Bräuning) und „Lavant!“ (R: Bernd Liepold-Mosser) mit. Sie ist für Film-, Fernseh-, Hörfunk- und Synchronproduktionen tätig und realisiert eigene Regieprojekte. Sie ist zum dritten Mal an den Vereinigten Bühnen Bozen zu sehen..

Robert Schuster absolvierte zunächst ein Grundstudium in Theaterwissenschaften und Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin. 1992 wechselte er zum Studium der Schauspielregie an die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin, wo er seinen Kommilitonen Tom Kühnel kennenlernte, mit dem er zusammen das Regieteam Kühnel & Schuster bildete. Für Die Maßnahme von Bertolt Brecht wurden Sie 1994 mit dem Max Reinhardt Preis der Republik Österreich ausgezeichnet. Kurz darauf wurde Ihre Produktion Weihnachten bei Iwanows von Alexander Iwanowitsch Wwedenski am Maxim Gorki Theater, Berlin mit dem Friedrich Luft Preis bedacht. 1997 erhielten sie den Otto-Kasten Preis. Robert Schuster und Christian Tschirner gründeten 1997 das Autorenkollektiv Sören Voima. Unter diesem Namen wurden in wechselnden Konstellationen Stücke verfasst, übersetzt und bearbeitet.
Von 1999 bis 2002 leiteten Robert Schuster und Tom Kühnel das Theater am Turm im Bockenheimer Depot Frankfurt am Main. Sie verfolgen den Mitbestimmungsgedanken im Ensemble. Ihr Manifest Die Gesellschaft des Theaters und affirmatives Theater schrieb Sören Voima. 2001 wiederbelebten sie das Festival experimenta am TAT (DE). Ihre Produktion Das Kontingent wurde 2000 zur UNO nach New York (US) eingeladen.
Seit 2000 inszeniert Robert Schuster wieder alleine Oper und Schauspiel. Produktionen am Theater Basel (CH), Theater Bremen, Leipziger Schauspielhaus, Düsseldorfer Schauspielhaus, Theater Freiburg, Schauspiel Frankfurt, Deutschem Theater Berlin, Münchner Kammerspiele, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Nationaltheater Weimar, Nationaltheater Strasbourg (FR), Les Plateaux sauvages (FR), Stadttheater Klagenfurt (AT), Vereinigte Bühnen Bozen (IT), Berliner Ensemble und anderen. Lehraufträge an Hochschulen in Tel Aviv (IL), Strasbourg (FR), Shanghai (CN) und Kopenhagen (DK).
2001 wurde Robert Schuster Mitglied der Deutsche Akademie der Darstellenden Künste. 2004 folgte er einem Ruf als Professor an die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er leitete die Regieabteilung 2013 bis 2017 und wieder seit 2019. Sein erster Spielfilm Draussen ist Drüben entstand 2012, eine Auseinandersetzung mit seiner Jugend in der DDR. 2014 lädt er das erste Mal Schauspieler*innen aus unterschiedlichen Ländern zu einem Laboratoire ein. 2016 entsteht aus diesen Treffen die transnationale Kula Compagnie. Die Kula Compagnie versammelt bisher Schauspieler und Künstler aus Afghanistan, Israel, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, Russland, Polen, Slovenien, Belgien und China. Aufführungen in Österreich, Deutschland, Serbien, Frankreich, Italien und der Schweiz. Das experimentierende Labor bleibt das Arbeitsprinzip der Compagnie.

Martin Gruber geboren in Dorfen, Oberbayern, lebt in Berlin. Praktiziert, lernt und unterrichtet verschiedene japanische Kampfkünste im In- und Ausland. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu Schauspiel und Bewegung und ist Begründer der Talmi-Methode®. Er studierte Komposition und Theaterwissenschaft und arbeitet international als Choreograph, Regisseur und Schauspiellehrer, u.a. in Produktionen mit Dieter Dorn und Daniel Barenboim. Seit 2010 leitet er die Fachgruppe Bewegung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Sein von ihm zu einem künstlerischen Produktionsort umfunktionierter Bauernhof in Birach, Bayern, bietet den Laboratoires der KULA Compagnie einen regelmäßigen Rückzugsort.

Viatcheslav Kushkov geboren in Taganrog in Russland, lebt in Berlin, ist Sport- und Bewegungswissenschaftler. Mit nur 17 Jahren schloss er sein erstes Studium mit Auszeichnung ab und nur zwei Jahre später war er Oberdozent an der staatlichen Universität Pjatigorsk. Er arbeitet als Lehrbeauftragter für Bewegung an der Universität der Künste Berlin sowie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Er verfügt über 20 Jahre Kampfkunsterfahrung (u.a. 4. Dan Aikido Aikikai, Systema Instructor), ist Mitbegründer des Kampfkunst Forums Berlin und leitet als Sporttherapeut und Bewegungsdozent weltweit Kurse sowie klinische Bewegungstherapie. Seit 2011 arbeitet er eng mit Martin Gruber zusammen. Von ihm wurde Viatcheslav Kushkov auch in der Talmi-Methode® und der Trainingsform Suzuki „Grammatik der Füße“ ausgebildet. Ein wichtiger Schwerpunkt seines Schaffens und seiner Forschung ist die Arbeit mit Darsteller*innen.

Sascha Gross ist Bühnen- und Kostümbildner sowieLicht-Designer. U.a. war er Assistent für Photographie., für Bühnen- und Kostümbild bei Prof. Jürgen Rose sowie auch bei Prof. Volker Pfüller; 1996 erhielt er den Förderpreis Bühnenbild des Bayerischen Staatsministeriums; seit 1993 ist Sascha Gross als freier Bühnen- und Kostümbildner tätig und realisierte seine wichtigsten Arbeiten an den Münchner Kammerspielen, der Schaubühne Berlin, dem Maxim Gorki Theater, dem Deutschen Theater Berlin, dem Schauspielhaus Zürich, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Schauspiel Frankfurt, dem KonzertTheater Bern, dem Schauspielhaus Bochum, dem Stadttheater Klagenfurt, dem Berliner Ensemble sowie den Vereinigten Bühnen Bozen. Außerdem entwarf und gestaltete er den verwandelbaren Studiobau für den ersten Opernkurzfilm in Virtual Reality 360° Figaro für Arte Fernsehen. Zudem erfüllt er Lehraufträge an der Fachhochschule München im Fachbereich Architektur, an der Hochschule für bildende Künste Hamburg im Fachbereich Architektur sowie an der Folkwang, Universität der Künste Essen/Bochum und an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin. „Underground Birds“ ist seine zweite Arbeit an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Max Bauer ist am 22.11.64 in München geboren. Nach einer Ausbildung an der International School of Percussion München und Beendigung eines Tontechnikerlehrgangs am SAE Institute München arbeitete er viele Jahre als Tontechniker, Theater- und Bandmusiker in Europa und Südamerika. 1993 traf er in München auf den Geräuschemacher Mel Kutbay, dessen Assistent er bis 1996 war. Seit 1997 arbeitet Max Bauer als freiberuflicher Geräuschemacher und wirkte bisher an über 300 nationalen und internationalen Filmproduktionen mit. Als Tongestalter und Musiker arbeitete er für zahlreiche Theater-, Musical-, Performance- und Hörspielprojekte. Dabei steht er oft als Live-Geräuschemacher selbst auf der Bühne. Max Bauer unterrichtet seit 20 Jahren an diversen Hochschulen (z.B. Universität der Künste Berlin, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, Musikhochschule München…) und ist Mitbegründer der Kula-Compagnie.
Pressestimmen
"Die Stunde da wir nichts voneiander wussten" führt zu einer Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft und gleichzeitig aber auch zur Inventur unseres Seins.
Dolomiten - 25/26.01.2020
Ferruccio Delle Cave
Bald stellt sich Wiedererkennen ein, Kontakte ergeben sich.
Zett - 26.01.2020
Edith Moroder