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22.11.2021 - 17.12.2021

Europas längster Sommer

nach dem Roman von Maxi Obexer
Wiederaufnahme
Mobiles Stück für Oberschulen oder digitale Live-Performance
auf Anfrage

Eine Frau Ende vierzig sitzt im Zug von Italien nach Deutschland. Sie lebt in Berlin, liebt Frauen, vermisst ihren Hund und schreibt. Ihr größter Wunsch ist ein freies Europa. In Berlin wird sie im Kreuzberger Rathaus ihren deutschen Pass in Empfang nehmen. Sie wird deutsche Staatsbürgerin mit Pflichten und Rechten und feierlich ihren Eid ablegen auf die Verfassung. Sie wird ihr Wort geben, dass ihr das Land, in dem sie lebt, nicht gleichgültig ist. Sie denkt nach. Während der Zugfahrt kehren die Jahre ihres Einwanderns zurück, die Zeiten des Übergangs vom Fremden ins Vertraute, Menschen und Momente, die aufblitzen und erkennen lassen, wie ihr Leben und sie selbst sich gewandelt haben. Kurz vor der italienisch-österreichischen Grenze steigen sechs junge Männer dazu; sie könnten Jugendliche sein auf dem Weg zum Fußball oder zum Trompetenunterricht. Sie sind es nicht. Doch was trennt diejenigen, die nach Europa einwandern, von denen, die es innerhalb Europas tun? Was bedeutet es, zu gehen? Und was heißt ankommen?

„Europas längster Sommer“ (2017) ist Maxi Obexers zweiter Roman. Ausgehend von der eigenen Biografie, reflektiert die Südtiroler Autorin klug und nachdenklich, bedrückend und gleichzeitig ermutigend, wie ein Europa sein müsste, damit die einen nicht mehr privilegiert und die anderen nicht mehr nur benachteiligt sind. Der Text wurde 2017 für den Bachmannpreis nominiert und von Joachim G. Goller als Klassenzimmerstück sowie als digitale Live-Performance inszeniert.

 

Maxi Obexer *1970 in Brixen. Autorin von Theaterstücken, Prosa, Essays und Hörspielen sowie Gründerin des Neuen Instituts für  Dramatisches Schreiben, Nids. Zahlreiche Gastprofessuren, u.a. an der Georgetown University in Washington, D.C., am Dartmouth  College, New Hampshire, am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Universität der Künste Berlin. Zu ihren Werken zählen u.a. „Das Geisterschiff“, „Gehen und Bleiben“, „Illegale Helfer“. Ihr Debütroman „Wenn gefährliche Hunde lachen“ erschien 2011.

 

NACHGESPRÄCH
Wem gehört Europa? Nach jeder Vorstellung von „Europas längster Sommer“ bieten wir ein Gespräch mit Schauspielerin Patrizia Pfeifer und Theaterpädagogin Nadja Tröster an. Ausgehend von dem Theatererlebnis und eigenen Erfahrungen reflektieren die Schüler*innen, was Aufbruch und Ankommen für sie persönlich bedeutet, welche Anstrengungen sie selbst schon im Leben unternommen haben, um Menschen auf der Suche nach einer neuen Heimat zu helfen. Wie leicht oder schwer ist es ihnen gefallen, Mitgefühl und Verständnis aufzubringen? Was hoffen die Schüler*innen für Europa im 21. Jahrhundert?
Dauer: 1 Schulstunde

Ort:

Vorstellungen auf Anfrage

 

Informationen und Anmeldung:
reservierung@theater-bozen.it

Dauer:
45 Minuten

Besetzung

mit
Patrizia Pfeifer
Regie
Joachim Gottfried Goller
Dramaturgie
Ina Tartler
Theaterpädagogik
Nadja Tröster