Zum Stück
Die Königstochter Medea muss aus ihrer Heimat Kolchis fliehen, vom eigenen Vater verbannt und verflucht, weil sie Jason liebt, den Feind und Anführer der griechischen Argonauten. Jasons Kuss traf Medea wie ein Blitz. Zwei Mal rettete sie ihm auf Kolchis das Leben und half ihm, mittels ihrer Zauberkunst das goldene Vlies, ein magisch unheilvolles Widderfell, von den Kolchern zurück zu erbeuten. Das Paar flieht zu Jasons Onkel. Als dieser plötzlich stirbt, werden Jason und Medea verdächtigt und vertrieben. Die beiden irren lange heimatlos umher, bis sie nach Korinth gelangen, wo Jason bei seinem väterlichen Freund, König Kreon, um Asyl bittet. Dieser duldet Medea nur widerwillig, obwohl sich die Barbarin um Anpassung an die fremde Kultur bemüht. Als Jason sich in Kreons Tochter Kreusa verliebt, beginnt Medeas Untergang.
„Medea“ ist das Kernstück der zwischen 1818 und 1821 entstandenen Trilogie „Das goldene Vlies“ - ein dramatisches Gedicht, das als großes Liebesund Überlebensdrama entstanden ist, ein Theatertext von sprachlich seltener Schönheit, dessen Aktualität bis heute ungebrochen ist. Medea - die Fremde, die Verbannte, die Verletzte, die Hoffende, die Rasende inmitten von Willkür, Macht, Interessen, Zerstörung, Krieg.
Franz Grillparzer *1791 in Wien, gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Dichter und Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Sein Erstlingswerk „Die Ahnfrau“ stand unter dem Einfluss der Romantik. Später nahm er Elemente der Aufklärung und des Sturm und Drang in seine Werke auf. Zu den wichtigsten zählen: „Sappho“, „Das Goldene Vlies“, „Des Meeres und der Liebe Wellen“, „Weh dem, der lügt!“, „Libussa“, „Die Jüdin von Toledo“. Er starb 1872 in Wien.
Stadttheater Bozen / Studio

Für die Inszenierung von „Medea” gestaltet Martina Steckholzer ein Künstlerheft, welches einen Dialog zwischen Malerei und Drama schafft und sich dem Stück über die Kunst und die Abstraktion nähert.
Das Künstlerhef wird anlässlich der Premiere von "Medea" am 10. März 2018 präsentiert.
Einige der Aquarelle sind während der Vorstellungen im Studio des Stadttheaters Bozen ausgestellt.
Besetzung

Mein Lieblingsort ist ...
Die Garderobe des Fitnesscenters, wenn ich selbiges verlassen darf.
Marie-Therese Futterknecht geboren in Wien, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Anschließend war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Frankfurt. Sie arbeitete u.a. mit Regisseure:innen wie Stephan Rottkamp, Volker Lösch, Bernadette Sonnenbichler und Mona Kraushaar. Es folgten Engagements u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Theater in der Josefstadt Wien, Schauspielhaus Düsseldorf, Theater Freiburg, Theater Heidelberg sowie am Volkstheater Wien. Für ihre Darstellung der Maria in „Maria Stuart“ (R.: Holk Freytag) erhielt sie 2014 den Großen Hersfeld Preis. Seit 2021 spielt sie jährlich im Goethe-Theater Bad Lauchstädt die Titelrolle in „Iphigenie auf Tauris“ (R.: Holk Freytag). Am Theater Heidelberg spielte sie 2022 Elisabeth I. in „Shakespeare in Love“ (R.: Holger Schultze). Für das Fernsehen drehte sie zuletzt für „Rosenheim Cops“, „Sturm der Liebe“ und die Netflix-Serie „Hello“. Außerdem präsentierte sie auf dem Kultursender Ö1 Amy Waldmanns Buch „Das ferne Feuer“ und verlieh im Radio-Feature „Niemals aufgeben!“ der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi ihre deutsche Stimme. An den VBB stand sie bereits in Dea Lohers „Am Schwarzen See“, Grillparzers „Medea“ sowie in „Die Hauptstadt“ und zuletzt als Wilhelm Maria Eisenring in „Biedermann und die Brandstifter“ auf der Bühne. „Fanes“ ist bereits ihre dritte Zusammenarbeit Cilli Drexel.

Die Theateratmosphäre befindet sich wohl irgendwo dort oben …
Hannes Perkmann wuchs in Bozen auf. Das Schauspielstudium absolvierte er in Wien, erste Engagements dort erhielt er am Schauspielhaus sowie am Volkstheater in Wien. Weitere führten ihn z.B. ans Theater in Konstanz und an das Tiroler Landestheater in Innsbruck. 2007-10 gehörte Hannes Perkmann dem Schauspielensemble des Theaters St. Gallen an. Dort war er in Inszenierungen u.a. von Tim Kramer, Thorleifur Örn Arnarsson oder Martin Schulze zu sehen. Seit 2011 ist er als freier Schauspieler im deutschen und italienischen Sprachraum in diversen Theater- und Filmprojekten tätig. Zurzeit lebt er in Bozen.
An den VBB war er u.a. in „Der Weibsteufel“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die Räuber“, „Immer noch Sturm“ und zuletzt in „Blutrache“ zu sehen.

Das Geheimnis des Glückes ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.
— Perikles
Christoph Kail geboren in Wien, absolvierte sein Schauspielstudium am Franz Schubert Konservatorium. Er war Ensemblemitglied am Landestheater Niederösterreich und am Schauspielhaus Salzburg. Als freischaffender Schauspieler führten ihn zahlreiche Engagements u.a. nach Frankfurt, Stuttgart, Klagenfurt, Linz, Salzburg, Bern und Wien sowie zu den Bregenzer und Salzburger Festspielen. Er arbeitete mit Regisseur*innen wie Daniela Kranz, Bettina Bruinier, Mona Kraushaar, Cilli Drexel, Dominique Schnizer, Christian Kuchenbuch, Sebastian Baumgarten, Sebastian Nübling, Georg Schmiedleitner und Jürgen Flimm. Weiteres gastierte er mit einem Tanztheaterprojekt der Editta Braun Company in Salzburg, Wien, Brüssel, Kairo und Dakar. Darüber hinaus ist er in mehreren Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er zuletzt in „Die Hauptstadt“,„Biedermann und die Brandstifter“, „Gott“ und "Dante:Dreams" zu erleben.

Constanze Passin wurde in Berlin geboren und wuchs in Österreich auf. Während ihrer Schauspielausbildung in Salzburg 2005-2009, war sie in verschiedenen Produktionen des Schauspielhauses zu sehen. 2009-2012 war sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Salzburg und arbeitete mit Regisseur*innen wie Mona Kraushaar, Rudolf Frey, Thierry Brühl und Eva Hosemann. 2012 holte sie Andreas Döring an das Junge Theater Göttingen, wo sie bis 2014 im Festengagement war. Seit der Spielzeit 2014 ist sie freie Schauspielerin in Wien und spielte am WerkX, Theater in der Drachengasse, Landestheater Bregenz, beim Taschenopernfestival Neue Musik in Salzburg und am Landestheater Innsbruck. Zurzeit ist sie in der mit dem Nestroy-Preis nominierten Inszenierung „Macht & Rebel“ und in „Homohalal“ am WerkX zu sehen. An den Vereinigten Bühnen Bozen spielte sie bereits in „Ein Sommernachtstraum“ und in „Die Räuber“.

Selbstporträt in der Garderobe.
Patrizia Pfeifer wurde in München geboren und wuchs in Bozen auf. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Schauspielschule des Innsbrucker Kellertheaters und am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York. Bereits während ihrer Ausbildung arbeitete sie als freischaffende Schauspielerin. 1996 gründete sie die Frauen-Theatergruppe Phenomena, mit der sie zuletzt in dem Stück „Wunschkonzert“ zu sehen war. Engagements führten sie wiederholt auch nach Bern an das Theater an der Effingerstrasse. Für Kino und Fernsehen arbeitete sie mit Regisseuren wie Roberto Faenza und Giacomo Battiato zusammen. Neben diversen Kleinkunstbühnen und den Sommerspielen tritt sie regelmäßig beim Theater in der Altstadt Meran und den Vereinigten Bühnen Bozen auf, wo sie zuletzt als Frau Muskat in „Liliom“ zu sehen war. In der Spielzeit 2019-20 ist sie neben „Im Treibsand-Loslassen“ auch in der Produktion „Europas längster Sommer“ zu sehen.

Judith Oswald
Geboren 1976 in Freiburg im Breisgau. Nach dem Studium für Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und der UDK Berlin arbeitete sie als AusstaEungsassistenFn an den Münchner Kammerspielen. Seit 2007 ist Judith Oswald an verschiedenen Theatern als Bühnen- und Kostümbildnerin täFg, so z. B. am Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Hannover, dem Staatstheater Nürnberg, Staatstheater StuEgart, Schauspielhaus Hamburg, an den Münchner Kammerspielen, sowie am Residenztheater München. Sie arbeitet u.a. mit den Regisseur:innen Anne Lenk, Jan Philipp Gloger und Cilli Drexel. Für ihr Bühnenbild zu Maria Stuart am Deutschen Theater Berlin (Regie:
Anne Lenk) wurde Judith Oswald in der Theater heute - Umfrage 2021 zurn Bühnenbildnerin des Jahres gewählt, diese Inszenierung erhielt eine Einladung zum Theatertreffen 2021. In der Spielzeit 2022/23 entwirb Judith Oswald das Bühnenbild für FANES* .

Imke Schlegel ist in Hannover geboren und in Hamburg aufgewachsen. Sie hat an der Schule für Gestaltung in Basel freie Kunst und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Kostümbild bei Prof. Dirk von Bodisco studiert. Als feste Kostümbildassistentin an den Münchner Kammerspielen assistierte sie vor allem für Lars-Ole Walburg, Luk Perceval, Laurent Chétouane, und Christiane Pohle sowie als freie Kostümbildassistentin für Sebastian Baumgarten und Stephan Kimmig. Eigene Kostümbilder entstanden bereits mit Cilli Drexel, Simon Solberg, Florian Fiedler, Barbara Weber, Jorinde Dröse und Laurent Chétouane, unter anderem am Nationaltheater Mannheim, Nationaltheater Athen, Theater Neumarkt Zürich, Schauspielhaus Köln, Schauspielhaus Hamburg, an den Sophiensaelen Berlin und an den Münchner Kammerspielen. „Medea“ ist ihre erste Arbeit an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Julian Marmsoler geboren in Bozen, von 2004 bis 2008 Tätigkeit als Bühnentechniker und Beleuchter an den Vereinigten Bühnen Bozen, von 2008 bis 2014 ist er hier für den Bereich Licht und die Lichtgestaltung zahlreicher Produktionen verantwortlich, so zum Beispiel für „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Heidi“ und „Am Schwarzen See“. Seit 2009 ist Julian Marmsoler zudem freiberuflicher Lichtgestalter für die Rittner Sommerspiele, die Freilichtspiele Bozen sowie für viele weitere Veranstalter. 2011 gründete er die Firma Crealight, die in allen Bereichen der Veranstaltungstechnik tätig ist.

Ina Tartler geboren in Rumänien. 1988 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2002 bis 2008 leitende Dramaturgin am Schauspielhaus Salzburg. Seit August 2008 Leitung der Dramaturgie an den Vereinigten Bühnen Bozen. Freie Mitarbeiterin für den Radiosender Rai Südtirol.
Pressestimmen
Ohne große Bühneneffekte, dafür auf den Text reduziert: Die Vereinigten Bühnen Bozen holen Grillparzers Tragödie "Medea" in die Gegenwart.
Zett - 11.03.2018
Die Regisseurin Cilli Drexel legt großen Wert auf den dramatischen Spannungsbogen. Das Ergebnis ist eine trotz mancher Überdeutlichkeiten stringente Inszenierung, unterstützt von Licht und Musik.
Dolomiten - 13.03.2018
Margit Oberhammer
Cilli Drexel inszeniert das Stück als Wechselbad der Gefühle, intensiv und kalt zugleich...
FF - 15.03.2018
Georg Mair
Besucherstimmen
„Besonders freuen wir uns dieses Jahr auf „Medea“ von Grillparzer, weil wir gespannt sind, wie ein solch klassisches Stück modern interpretiert und inszeniert wird.“
Vera Ellecosta und Gregor GantiolerVBB-Theaterfreunde