Stillbach
oder Die Sehnsucht
nach dem Roman von Sabine Gruber
Nach dem Roman von Sabine Gruber
Fassung von Andreas Jungwirth
Als Ines in Rom plötzlich stirbt, reist ihre beste Freundin Clara aus Stillbach in Südtirol an, um den Haushalt aufzulösen. Dabei entdeckt Clara in Ines’ Wohnung das Manuskript zu einem mehrbändigen Werk, das in Rom des Jahres 1978 spielt, dem Jahr der Entführung und Tötung Aldo Moros. Ines beschreibt darin offenbar ihre Ferienarbeit als Zimmermädchen vor mehr als dreißig Jahren im Hotel Manente, sie erzählt die Geschichte ihrer resoluten Chefin Emma Manente, die seit Anfang des Zweiten Weltkriegs in Rom lebt und zum Leidwesen ihrer Südtiroler Familie einen Italiener geheiratet hat. War Emma tatsächlich Johann aus Stillbach versprochen, der 1944 bei einem Partisanenanschlag in Rom getötet worden ist? Ist der Historiker Paul, den Clara in Rom kennenlernt, Ines’ Geliebter aus dem Jahr 1978? Auf der Suche nach Wahrheiten taucht Clara immer tiefer in die Lektüre des Manuskripts ein, und es scheint fast, als würde sie sich selbst dabei näher kommen.
Sabine Gruber erzählt in diesem großen, wunderschön geschriebenen Roman aus dem Jahr 2011 spannend und präzise von der Verflechtung persönlicher und historischer Ereignisse, von Stillbach und Rom, von Verrat und Verbrechen, von Sehnsucht, Wahrheit und neuer Liebe. Die Fassung von Andreas Jungwirth rückt „Stillbach oder Die Sehnsucht“ in Südtirol noch ein Mal in ein anderes, großes Licht.
Sabine Gruber *1963 in Meran, studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Von 1988 bis 1992 war sie Universitätslektorin in Venedig. Für ihre Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke sowie ihre Romane „Aushäusige“, „Die Zumutung“, „Über Nacht“ und die Gedichtbände „Fang oder Schweigen“ und „Zu Ende gebaut ist nie“ erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien. Aktuell arbeitet die Autorin an einem neuen Roman.
Stadttheater Bozen / Großes Haus
Erzählcafé
Zeitzeuginnen zu Gast
Südtiroler Frauen, die als Dienstmädchen in italienischen Haushalten gearbeitet haben, erzählen von ihren Erfahrungen.
13.+ 20.01.2015 — 20 Uhr
Foyer Studio
Eintritt frei
Im Kino zu Gast
ROMA città aperta
Regie: Roberto Rossellini
Rossellinis Filmklassiker aus dem Jahr 1945 ist ein Zeugnis der Zeitgeschichte. Im Zentrum stehen die Aktivitäten und die Verfolgung einer italienischen Widerstandsgruppe zur Zeit der deutschen Besatzung Roms (1944).
Einführung: Ina Tartler und Carlo Romeo
18.02.2015 — 20 Uhr
Filmclub Bozen
In Zusammenarbeit mit dem Filmclub Bozen
Experten zu Gast
Brennpunkt Geschichte
Wie „objektiv“ sind die Darstellungen Südtiroler Geschichte? Ausgehend von den historischen Ereignissen im Roman „Stillbach oder Die Sehnsucht“ gehen wir der Frage nach, wie sich in der Erinnerung Geschichte darstellt und warum historische Ereignisse wie zum Beispiel das Attentat in der römischen Via Rasella gegen Soldaten des Polizeiregiments Bozen und das nationalsozialistische Massaker in den Ardeatinischen Höhlen im März 1944 über viele Jahrzehnte zu politischen Kontroversen geführt haben.
Es diskutieren: Sabine Gruber (Schriftstellerin), Leopold Steurer (Historiker), Michael Wedekind (Historiker)
Moderation: Verena Gruber (ORF)
24.02.2015 — 20 Uhr
Foyer Großes Haus
Eintritt frei