








Zum Stück
Sein stürmisches Herz braucht Ruhe. Werther empfindet die Einsamkeit in der paradiesischen Gegend fern von Zuhause als köstlichen Balsam. Hier fühlt er sich selbst, hier beschließt er, glücklich jeden Augenblick seines Daseins auszukosten, im Einklang mit der herrlichen Natur zu leben und zu malen. Doch damit ist es schnell vorbei, als Werther auf einem Ball Lotte begegnet und sich haltlos in sie verliebt. Er weidet sich in ihren schwarzen Augen, seine ganze Seele ist von ihren lebendigen Lippen angezogen, es läuft ihm durch alle Adern, wenn er zufällig ihren Körper berührt. Werther fühlt sich wie ein Träumender. Dass Lotte schon vergeben ist, hält ihn von seinem Liebeswerben nicht ab, ganz im Gegenteil. Er begreift nicht, dass ein anderer Lotte lieben kann, lieben darf, begehrt er doch nichts auf Erden so sehr als diese Frau — diese eine Frau, die Albert, ein rechtschaffener Mann, demnächst heiraten wird. Werther fühlt sich durch das Schicksal hart geprüft, er versucht sich zu mäßigen und nimmt, das Herz voller Tränen, Abschied von seiner Geliebten.
Als Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ im Jahr 1774 erstmals erschien, war der Erfolg überwältigend, Romanfigur wie Autor wurden zu Popstars der damals noch jungen deutschen Literatur. Welche Relevanz hat der Briefroman über den liebeskranken Werther in Zeiten von Youtube, Twitter und iPod-Kultur? Die VBB erzählen den Briefroman neu, in einer prägnanten, sehr zeitgemäßen Fassung.
Johann Wolfgang von Goethe *1749 in Frankfurt/Main studierte Jura mit Abschluss in Straßburg. Beschäftigung mit Homer, Shakespeare, Rousseau. Auf Einladung des Herzogs Karl August zog er an den Hof von Weimar, wo er unterschiedliche politische und administrative Ämter innehatte. 1786 machte Goethe seine erste Italienreise, 1790 seine zweite. 1791 übernahm er für 26 Jahre die Leitung des Weimarer Hoftheaters, enge Verbindung mit Schiller. Goethe schuf ein Gesamtwerk von unvergleichbarer Fülle, Vielfalt und Spannweite: als Lyriker, Dramatiker, Erzähler, Literatur- und Kunstkritiker, Zeichner und Naturforscher. Er verstarb 1832 in Weimar.
Philipp Jescheck *1982, studierte Theaterwissenschaft und Psychologie an der LMU München. Von 2004 − 2007 Regieassistent und von 2007 − 2009 Hausregisseur am Münchner Volkstheater unter Christian Stückl. Seit 2009 freier Regisseur u.a. am Theater Ulm, Teamtheater München, Konservatorium Wien, Staatstheater Kassel und Volkstheater Wien. Kern seiner Arbeit bilden Inszenierungen zeitgenössischer Dramatik, neue Lesarten klassischer Stoffe sowie Theaterprojekt mit Jugendlichen. 2012 − 2013 inszenierte er an den Vereinigten Bühnen Bozen das Stück „foreignstr. 19“ von Joachim Goller.
Termine
Stadttheater Bozen / Studio
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Kulturhaus „Karl Schönherr“ / Schlanders