Spielzeit 2022-23
Zum Stück
Fassung von Tom Kühnel und Ralf Fiedler
In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen. Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Europäischen Kommission aufpolieren. Aber wie? Fenia beaufragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaf, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeaufragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
Robert Menasse spannt in diesem Roman einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen für ein Schwein, das durch die Straßen läuf. – Eine Tragikomödie, eine Farce, ein schillerndes Panorama der europäischen Eliten. 2017 erhielt Menasse für „Die Hauptstadt“ den Deutschen Buchpreis.
Robert Menasse *1954 in Wien. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina. 1980 Promotion. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Stückeinführung:
17.01.2019 - 19:15 Uhr
24.01.2019 - 19:15 Uhr
Stadttheater Bozen / Studio

ALLES KANN PASSIEREN!
EIN POLITTHEATER
Ein Projekt von Florian Klenk und Doron Rabinovici
An der Sprache könnt ihr sie erkennen: Matteo Salvini, Herbert Kickl, Viktor Orbán, Jarosław Kaczyński, Mateusz Morawiecki, Heinz-Christian Strache, Norbert Hofer und Miloš Zeman. — Der Schriftsteller Doron Rabinovici montierte Reden von Europas neuen "starken" Männern zu einem Polittheater, das die Gegenwart einer illiberalen Wende deutlich macht.
ES LESEN
Margareth Braunhofer, Helene Christanell, Sabina Frei, Irene Heufler, Olivia Kieser, Anna Kostner, Waltraud Staudacher, Nicole Dominique Steiner
EINRICHTUNG Alexander Kratzer
23. JAN 2019, 20 Uhr
Stadttheater Bozen, Studio
Eintritt frei
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Südtiroler BildungsZentrum
Netzwerk Partizipation
Video Lesung am Burgtheater Wien, 21. Nov 2018
Besetzung

Peter Drassl gebürtiger Eppaner, leitete 33 Jahre lang die Theatergruppe Eppan. Als Mitglied der Freilichtspiele Unterland wirkte er in Nestroys „Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“, in Hauptmanns „Schluck und Jau“ sowie in Kleists „Zerbrochenem Krug“ mit. Bei den Freilichtspielen Lana war er in „Don Quijote“ und „Zirkus Knie“ zu sehen. Außerdem spielte er drei Jahre beim Theatersommer Haag und zwei Jahre am Theater in der Josefstadt in Felix Mitterers „Jägerstätter“. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er in „Der Zerrissene“, „Was ihr wollt“, „Floh im Ohr“, „Der nackte Wahnsinn“ und „Andorra“ zu sehen.

Mein Lieblingsort ist ...
Hoffentlich werd' ich nie so begradigt wie unser schöner Neckar.
Thorsten Danner studierte in Wien und spielte zuletzt am Nationaltheater Mannheim sowie am Schauspiel Frankfurt und am Schauspiel Graz. Er arbeitete u.a. mit Calixto Bieito, Andreas Kriegenburg, Markus Bothe, Marcus Lobbes, Georg Schmiedleitner, Laura Linnenbaum, Cilli Drexel, Dominic Friedel, Stephanie Mohr, den Tiger Lillies, Simon Solberg und Burkhard C. Kosminski. Dabei wirkte er an vielen Uraufführungen mit, u.a. von Felicia Zeller, Philipp Löhle, Ewald Palmetshofer, Theresia Walser, Marianna Salzmann, Martin Heckmanns, Sibylle Lewitscharoff, Wilhelm Genazino, Akin S. Sipal, Albert Ostermaier. Er gastierte bei den Mülheimer Theatertagen, den Autorentagen am Deutschen Theater Berlin und beim Radikal Jung Festival in München. Thorsten Danner ist erstmals an den Vereinigten Bühnen Bozen zu Gast.

Lisa Weidenmüller, 1989 in Leipzig geboren und aufgewachsen, hatte erste bedeutende Auftritte als Fisch, Rentier, erstarrtes Kind und Schneemann in „Die Schneekönigin“ am Schauspiel Leipzig, die sie zum Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main führten. Danach vier Spielzeiten Ensemblemitglied am Landestheater Niederösterreich in St. Pölten und Gastengagements, u.a. am Staatstheater Kassel, Schauspiel Frankfurt, Tiroler Landestheater Innsbruck, Stadttheater Bremerhaven, Werk X Wien und am Theater in der Josefstadt. An den Vereinigten Bühnen Bozen war sie bislang in „Die Radikalisierung Bradley Mannings“, „Immer noch Sturm“, „der thermale widerstand“ und zuletzt in „Die Hauptstadt“ zu sehen. Außerdem Podcasterin von „abgespielt. Ein Podcast über Theater in Zeiten von Corona“ und Mitbegründerin der Initiative „Kill the Trauerspiel“, die sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in den darstellenden Künsten einsetzt.

Mein Lieblingsort ist ...
Die Garderobe des Fitnesscenters, wenn ich selbiges verlassen darf.
Marie-Therese Futterknecht geboren in Wien, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Anschließend war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Frankfurt. Sie arbeitete u.a. mit Regisseure:innen wie Stephan Rottkamp, Volker Lösch, Bernadette Sonnenbichler und Mona Kraushaar. Es folgten Engagements u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Theater in der Josefstadt Wien, Schauspielhaus Düsseldorf, Theater Freiburg, Theater Heidelberg sowie am Volkstheater Wien. Für ihre Darstellung der Maria in „Maria Stuart“ (R.: Holk Freytag) erhielt sie 2014 den Großen Hersfeld Preis. Seit 2021 spielt sie jährlich im Goethe-Theater Bad Lauchstädt die Titelrolle in „Iphigenie auf Tauris“ (R.: Holk Freytag). Am Theater Heidelberg spielte sie 2022 Elisabeth I. in „Shakespeare in Love“ (R.: Holger Schultze). Für das Fernsehen drehte sie zuletzt für „Rosenheim Cops“, „Sturm der Liebe“ und die Netflix-Serie „Hello“. Außerdem präsentierte sie auf dem Kultursender Ö1 Amy Waldmanns Buch „Das ferne Feuer“ und verlieh im Radio-Feature „Niemals aufgeben!“ der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi ihre deutsche Stimme. An den VBB stand sie bereits in Dea Lohers „Am Schwarzen See“, Grillparzers „Medea“ sowie in „Die Hauptstadt“ und zuletzt als Wilhelm Maria Eisenring in „Biedermann und die Brandstifter“ auf der Bühne. „Fanes“ ist bereits ihre dritte Zusammenarbeit Cilli Drexel.

Bei der Arbeit. Probebühne VBB.
Roman Blumenschein geboren in Linz, lebt als freischaffender Schauspieler in Wien. Nach der Schauspielausbildung am Konservatorium Wien war er Ensemblemitglied am Theater Regensburg. Es folgten zwei Spielzeiten am Theater in der Josefstadt und seit 2012 verschiedene Theaterproduktionen, u.a. am Stadttheater Klagenfurt, Salzburger Landestheater, Theater Drachengasse Wien und bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf. Die Uraufführung „Drei Sekunden“ mit dem aktionstheater ensemble erhielt den Jurypreis der Heidelberger Theatertage 2014. Roman Blumenschein ist in Fernsehformaten wie „Soko Kitzbühel“ und „Soko Donau“ zu sehen und seine Stimme immer wieder auf Ö1 zu hören. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er zuletzt in „Die Hauptstadt“ zu sehen.

Ich war noch nicht überall. Aber es steht auf meiner Liste.
— Susan Sontag
Peter Schorn geboren in Brixen, Schauspielausbildung bei Richard Pinter (Neighborhood Playhouse School of the Theatre New York) und Felix Rellstab (Schauspielakademie Zürich), Studium der Psychologie. Seit 2004 freischaffender Schauspieler für Theater, Film und TV, Sprecher (Voice-Over, Kommentar und Synchron) und Autor von Theatertexten und Drehbüchern sowie Gründungsmitglied des Improtheaters Carambolage. Auf der Bühne war er zuletzt in „Zweite Allgemeine Verunischerung“ (Felicia Zeller – theater praesent Innsbruck), „(R)Evolution“ (Y. Ronen / D. Schaad – Carambolage Bozen) und als Monsieur Ticktack in der Light-Musical-Show „LIORA“ zu sehen, sowie während des letzten Lockdowns online im Zoom-Monolog „Superspreader“ von Albert Ostermaier (Produktion: Carambolage). Fernseh-Auftritte u.a. in den ZDF-Serien „Die Rosenheim-Cops“, „Aktenzeichen XY“ und „Mordkommission Königswinkel“ sowie in den Kinofilmen „Downhill“ (Nat Faxon & Jim Rash) und „Head Full Of Honey“ (Til Schweiger). Seit 2021 ist er Gründungsmitglied und Präsident von PERFAS, der Berufsvertretung der Südtiroler Performing Artists. An den VBB stand er u.a. zuletzt in „Die Hauptstadt“, „Radetzkymarsch“ und „Dante:Dreams“ auf der Bühne.
Spielzeit 2022- 23
UNDERGROUND BIRDS
Sven Fricke wurde 1979 in Berlin geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Bereits während des Studiums spielte er auf diversen Hamburger Bühnen (Thalia Theater, Schauspielhaus, Kammerspiele) und übernahm erste Fernsehrollen. Nach einigen Jahren im Ensemble des Theaters Bremen war er als Gast u.a. am Altonaer Theater, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Theater Berlin engagiert. Seit 2012 gehört er als „Polizeikommissar Daniel Schirmer“ fest zum Team der ARD-Serie „Großstadtrevier“. Er arbeitet zum ersten Mal für die Vereinigten Bühnen Bozen.

„Wie gern man sagt: ich konnt’ nicht anders.“
Christoph Kail wurde in Wien geboren und absolvierte sein Schauspielstudium am Franz Schubert Konservatorium in Wien. Er war Ensemblemitglied am Stadttheater St. Pölten und am Schauspielhaus Salzburg. Als freischaffender Schauspieler führten ihn zahlreiche Engagements u.a. nach Frankfurt, Stuttgart, Bozen, Linz, Salzburg, Bern und Wien sowie zu den Bregenzer und Salzburger Festspielen. Er arbeitete mit Regisseur*innen wie Daniela Kranz, Bettina Bruinier, Dominique Schnizer, Thierry Brühl, Christian Kuchenbuch, Sebastian Baumgarten, Sebastian Nübling, Cilli Drexel, Georg Schmiedleitner und Jürgen Flimm. Weiteres gastierte er mit einem Tanztheaterprojekt der Editta Braun Company in Salzburg, Wien, Brüssel, Kairo und Dakar. An den Vereinigten Bühnen Bozen war er zuletzt in „Die Radikalisierung Bradley Mannings“, „Geächtet“, „Medea“ und „Die Hauptstadt“ zu sehen.

Maren Greinken wurde in Schleswig-Holstein geboren. Sie studierte Theatermalerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und arbeitete als Theatermalerin in Brisbane, Melbourne, am Deutschen Theater und an der Staatsoper Berlin. 2004 bis 2008 studierte sie Bühnenbild an der Akademie für Bildende Künste Wien und assistierte u.a. am Burgtheater Wien, Thalia Theater Hamburg und Maxim Gorki Theater Berlin. Seit 2008 entwirft sie Räume für das Burgtheater Wien, Theater Basel, Staatsschauspiel Dresden, Nationaltheater Mannheim, Oldenburgische Staatstheater, Staatstheater Mainz sowie für Projekte in der freien Kunst- und Theaterszene. Sie arbeitet regelmäßig mit Cilli Drexel und K.D. Schmidt zusammen. Seit 2016 ist sie zudem Professorin für Theatermalerei an der HfBK Dresden. „Die Hauptstadt“ ist ihre erste Arbeit an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Alexia Engl Bühnen-und Kostümbildnerin, lebt in Innsbruck, Studium in Innsbruck und Lyon (F); von 2000 bis 2004 Ausstattungsassistentin am Tiroler Landestheater; seit 2004 freie Bühnen-und Kostümbildnerin; Engagements am Schauspielhaus Salzburg, Salzburger Landestheater, Theater Phönix Linz, Ensembletheater Wien, Tiroler Landestheater, Westbahntheater Innsbruck, Innsbrucker Kellertheater, Theater praesent sowie am Stadttheater Bruneck und an den Vereinigten Bühnen Bozen. Dort entwarf sie die Kostüme für „Option. Spuren der Erinnerung“, „Oh, wie schön ist Panama“ und „Die Hauptstadt“.stüme für „Option. Spuren der Erinnerung“, „Oh, wie schön ist Panama“ und „Die Hauptstadt“.
Spielzeit 2022- 23
DIE ZERTRENNLICHEN
Kutin | Kindlinger sind spartenübergreifend in den Bereichen Sound, Video, Klanginstallation und Informationstechnologie tätig. Das Künstler-Duo sucht nach möglichen psychologischen „twists“ zwischen den Beziehungen von Sound, Bild und Objekt. Kutin | Kindlinger entwickeln/arbeiten oft mit technischen Mitteln, die unsere limitierte menschliche Wahrnehmung erweitern und die Zuhörer*innen mit fremdartigen Perspektiven konfrontieren. In den letzten zehn Jahren haben die beiden Künstler mehrere erfolgreiche Soundkompositionen und interdisziplinäre Projekte realisiert. Sie wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Bis 2018 schufen sie vier Teile des Kompositionszyklus „Decomposition“, die auf verschiedenen internationalen Festivals und Veranstaltungen präsentiert wurden. Alle vier Teile sind als limitierte Vinyl Edition erschienen. Kutin | Kindlinger arbeiten zum ersten Mal an den Vereinigten Bühnen Bozen.

Ina Tartler geboren in Rumänien. 1988 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2002 bis 2008 leitende Dramaturgin am Schauspielhaus Salzburg. Seit August 2008 Leitung der Dramaturgie an den Vereinigten Bühnen Bozen. Freie Mitarbeiterin für den Radiosender Rai Südtirol.
Spielzeit 2022- 23
ÖTZI UND DAS EIS OBENPressestimmen
Viel Ironie, viel Melancholie und viel Kritik - eher mehr als im Roman - aber, dennoch Sympathie für das wunderbare Projekt EUROPA.
Zett - 13.01.2019
Edith Moroder
Interview mit Robert Menasse über sein Roman und Bericht zur Premiere "Die Hauptstadt"
Dolomiten - 15.01.2019
Margit Oberhammer
Wahrheit oder Dichtung? Literatur, Theater, Europa - der Schriftsteller Robert Menasse sprach mit dem Journalisten Andreas Pfeifer über seinen Skandal, EU-Gründerväter und Südtirol.
Salto - 14.01.2019
Martin Hanni
Menasses “Hauptstadt“ auf der Bühne: Das, was auf dem Spiel steht Auf den Vereinigten Bühnen Bozen wird Robert Menasses Brüssel-Bestseller „Die Hauptstadt“ zur berührenden Tragikomödie.
Tiroler Tageszeitung - 15.01.2019
Joachim Leitner
Ein Theater, das Zweifel sät. Und unterhält. Subtile Werbung, selber weiterzudenken.
FF - 17.01.2019
Georg Mair
Interview mit Robert Menasse. Der Egoismus der Nation.
FF - 17.01.2019
Karl Hinterwaldner