DIE WEISSE ROSE
Wiederaufnahme
1942: Eine kleine Widerstandsgruppe aus Studierenden der Münchner Universität formiert sich – die Weiße Rose. Sie wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie sie alle durch ihr Schweigen das unmenschliche System des Nationalsozialismus und den Krieg unterstützen und rufen in heimlich gedruckten Flugblättern zum Widerstand auf. Während Sophie Scholl und ihr Bruder Hans in der Universität die restlichen Exemplare des sechsten Flugblatts der Weißen Rose verteilen, werden sie entdeckt und verhaftet. Ohne Rücksicht auf die drohende Todesstrafe nehmen die Geschwister in den folgenden Verhören die Verantwortung für die Aktionen der Gruppe ganz auf sich, um weder ihre Überzeugungen noch die anderen Mitglieder der Weißen Rose zu verraten. Sie wollen um jeden Preis ihre Freunde schützen.
Gemeinsam mit Südtiroler Jugendlichen spürt Regisseur Philipp Jescheck den Mitgliedern der Weißen Rose nach: ihrem Mut, für die eigenen Ideale und Ideen einzustehen, ebenso wie ihren Träumen und Ängsten. Wie konnten diese jungen Menschen in ihren Widerstandsaktionen aussprechen, was so viele andere nicht wagten? Auch heute sucht die junge Generation eigene Wege, politisch aktiv zu werden – Fridays for Future ist dafür nur eines von zahlreichen Beispielen. Was bedeuten Widerstand und junge Protestbewegungen heute – 100 Jahre nach Sophie Scholls Geburtsjahr?
Jutta Schubert *1959 studierte Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft. Sie arbeitete als Regieassistentin im Bochumer Ensemble von Claus Peymann, bei den Salzburger Festspielen und am Burgtheater in Wien. Seit 1987 ist sie freie Regisseurin und Dramaturgin. Sie veröffentlicht Theaterstücke, Libretti, Erzählungen und Lyrik, wofür sie zahlreiche Preise erhielt. Über die Weiße Rose verfasste sie neben dem Theaterstück auch den Roman „Zu blau der Himmel im Februar“.
Stadttheater Bozen / Studio
Theaterstück für alle ab 13 Jahren
Eine Produktion des VBB-Jugendtheaterclubs
Und jetzt werden Sie wieder lernen, selbstständig zu denken. Sie werden wieder lernen, Wörter und Sprache zu genießen. Ganz gleich was man Ihnen erzählt, Wörter und Gedanken können die Welt verändern.
— Der Club der toten Dichter
Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen.
— Peter Brook
Das einzige Heilmittel gegen die Unsicherheit des Schicksals, gegen die chaotische Ungewissheit der Zukunft, ist die Fähigkeit, Versprechen zu geben und zu halten.
Über kurz oder lang kann das nimmer länger so weitergehen, außer es dauert noch länger …
— Karl Valentin
Laura Masten, 22, kommt aus Dorf Tirol. Mit 16 zog sie nach Innsbruck, um dort die Schauspielschule „Schauspiel Innsbruck - Schule für darstellende Kunst und Theater Tirol“ zu besuchen. Sie schloss dort 2017 ab. Im Rahmen der Schauspielschule hat sie an den Kammerspielen und im Theater in der Josefstadt in Wien die Eignungs-, Kontroll-, und Bühnenreifeprüfung absolviert und bestanden. In der Vergangenheit war sie u.a. in „Der Kaufmann von Venedig“ als Antonio (2018), im „Almtheater in Kelchsau“ als Karl Valentin (2019), in „Auerhaus“ als Höppner (2019) sowie in München in der Stückentwicklung „Sind wir noch zu retten? Keine Fragen, nur Antworten!“ zu sehen. Im Mai 2021 wird sie im Rahmen vom Theater UnterLand in „Es beginnt immer heute“ von Beatrice Ferolli zu sehen sein. Sie ist zum zweiten Mal an den Vereinigten Bühnen Bozen engagiert.
What if you slept - And what if in your sleep you dreamed - And what if in your dream you went to heaven - And there plucked a strange and beautiful flower - And what if when you awoke you had that flower in your hand - Ah, what then?
— Samuel Taylor Coleridge
I cannot agree with those who rank modesty among their virtues. To the logician all things should be seen exactly as they are, and to underestimate ones self is as much a departure from the truth as to exaggerate ones own powers.
Wenn man die Buchstaben des italienischen Wortes „la verità“, die Wahrheit, umstellt, kommt das Anagramm „relativa“ dabei heraus. La verità relativa. Die relative Wahrheit.
Was gestern das Davor war, wird ab heute das Danach sein.
Der richtige Weg ist nun mal nicht immer der einfachste Weg.
Philipp Jescheck *1982, Studium der Theaterwissenschaft und Psychologie. Von 2007-2009 war er Hausregisseur am Münchner Volkstheater. Seitdem ist er als freier Regisseur u.a. am Tiroler Landestheater, Theater an der Effingerstrasse Bern und in der freien Szene in München tätig. An den VBB inszenierte er zuletzt „Werther“ nach J.W. von Goethe, „Der Weibsteufel“, „Die Räuber“, „Auerhaus“ und „sprech im wald“.
Sina Barbra Gentsch studierte Bühnenbild in der Meisterklasse für Szenografie bei Erich Wonder an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Nach ihrem Studium assistierte sie an den Münchner Kammerspielen und entwarf dort zahlreiche eigene Bühnen- und Kostümbilder. Als freie Bühnen- und Kostümbildnerin verbindet sie eine stetige Zusammenarbeit mit den Regisseur*innen Christine Umpfenbach, Snezhina Petrova, Philipp Jescheck, Emre Akal und Peter Kastenmüller. Sina Gentsch ist an internationalen Häusern wie dem Theater Neumarkt Zürich, dem antiken Theater von Philippopolis in Bulgarien und den Vereinigten Bühnen Bozen beschäftigt. Hier ist sie in der Spielzeit 18-19 für die Bühne und Kostüme der Produktion „Auerhaus“, einer Inszenierung von Philipp Jescheck, verantwortlich.
Friederike Wrobel, *1991 in Hamburg, studierte Deutsche Sprache und Literatur sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft in Hamburg. Dort sammelte sie erste Erfahrungen am Deutschen Schauspielhaus, als Regieassistentin in der freien Szene und als Hospitantin in der Dramaturgie des Thalia Theaters. 2018 schloss sie ihr Masterstudium Dramaturgie an der Theaterakademie August Everding in München ab. Während des Studiums war sie als Produktionsdramaturgin am Akademietheater in München im Bereich Schauspiel, bei interdisziplinären Stückentwicklungen und Performances sowie dokumentarischen Projekten tätig. 2017 organisierte sie als künstlerische Co-Leiterin das internationale, studentische Festival UWE und war Jurymitglied beim Festival SETKÁNÍ/ENCOUNTER in Brno. Es folgten Tätigkeiten bei den Münchner Festivals SPIELART 2017 und RODEO 2018. Seit der Spielzeit 19/20 ist sie Dramaturgin an den Vereinigten Bühnen Bozen.