Spielzeit 2022-23
Zum Stück
Am 24. Februar 2022 beginnt für die Menschen in der Ukraine und der restlichen Welt eine neue Zeitrechnung. Der Krieg erschüttert alles, den Glauben an Demokratie und diplomatische Verhandlungen, das Gefühl der Sicherheit, ein Europa des Friedens. Die Bilder im Fernsehen und den digitalen Medien geben uns das Gefühl, ohnmächtig zu sein. Wir stehen hilf- und sprachlos dem Grauen gegenüber. Pavlo Arie, ein ukrainischer Theaterautor und Künstler, schreibt: „Gestern lebte ich in einer anderen, sicheren Welt, doch alles änderte sich in einem winzigen Moment. Der Feind hat unser Gewissen angegriffen, den gegenseitigen Respekt, die Freundlichkeit, unsere Freiheit, all das Gute, das wir hatten, haben und haben werden. Das ist unser Sinn. Das ist die Welt, die wir für uns und unsere Lieben wollen.“
Wir sehen Menschen, die aufstehen, mutig ihr Leben, die Existenz ihres Landes und Werte wie Freiheit, Menschlichkeit und Selbstbestimmung verteidigen. Und wir hören Stimmen, Stimmen aus der Ukraine, die der Kriegspropaganda etwas entgegensetzen: die Kraft der Literatur, Poesie. Diese Stimmen sollen uns Mut und Hoffnung schenken, dass zwischen verwüsteten Städten, zerbombten Landstrichen, ausgetrockneter Erde doch wieder etwas blühen wird, ein Leben danach. Die interaktive Performance im Klassenzimmer lädt junge Menschen ein, diesen Stimmen zuzuhören, eigene Bilder und Gefühle zu reflektieren und selbst ein Zeichen zu setzen für die Hoffnung. Nicht erstarren, sondern selbst gestalten!
Zeichnung: MarameoLab
Besetzung

Marlies Untersteiner Freiheit ist der Umgang mit den Geistern in der heimgesuchten Landschaft.
— Anna Tsing
Marlies Untersteiner wuchs in Meransen, Südtirol, auf. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Europäischen Theaterschule Bruneck. Bereits während der Ausbildung spielt sie erste Rollen, u.a. als Teufel in „Ein Jedermann“ (Regie: Hanspeter Horner) und als kleiner Troll in „Die Schneekönigin“ (Regie: Horst Herrmann). Seither ist sie freischaffend und war u.a. zu sehen als Flora in „Grillenparz“ (Regie: Torsten Schilling), Mia in „Demut vor den Taten, Baby“ (Regie: Eva Kuen), als Burgl in „100 Jahre Südtirol“ (Regie: Dietmar Gamper) und Luyanta in „FanesAusSagen“ (Regie: Joachim Gottfried Goller). An den Vereinigten Bühnen Bozen spielte sie zuletzt in „Die Affäre Rue de Lourcine“, „Der Regenbogenfisch“, „Wordbox: Fabulamundi“, „Shut up“ und im Kurzfilm-Projekt „Touch“ nach dem Stück von Falk Richter.

Philipp Jescheck *1982, Studium der Theaterwissenschaft und Psychologie. Von 2007-2009 war er Hausregisseur am Münchner Volkstheater. Seitdem ist er als freier Regisseur u.a. am Tiroler Landestheater, Theater an der Effingerstrasse Bern und in der freien Szene in München tätig. An den VBB inszenierte er zuletzt „Werther“ nach J.W. von Goethe, „Der Weibsteufel“, „Die Räuber“, „Auerhaus“ und „sprech im wald“.

Elisabeth Thaler geboren in Bozen, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik an der Universität Innsbruck. 2006 Dramaturgiehospitanz am Tiroler Landestheater. Von 2007-2012 Dramaturgieassistentin, anschließend Dramaturgin an den Vereinigten Bühnen Bozen. Freie Mitarbeiterin bei den Freilichtspielen Lana.
Spielzeit 2022- 23
BlasmusikpopDIE ZERTRENNLICHEN
„ICH LEBE!“ STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
Der Regenbogenfisch
FANES*