Zum Stück
Operette von Johann Strauss
Libretto von Carl Haffner und Richard Genée
Koproduktion mit dem Haydn Orchester von Bozen und Trient
Prinz Orlowsky ist steinreich, möchte lachen, sich zerstreuen, darum lässt er einladen zu einer Party in seiner Villa. Dr. Falke, sein engster Berater, trifft die Vorbereitungen und plant zugleich, seinen alten Freund Gabriel von Eisenstein zum Vergnügen und vor aller Augen zu blamieren. Die beiden haben eine alte Rechnung offen: Vor Zeiten lachte die ganze Stadt über Falke, weil Eisenstein nach einem Faschingsball den betrunkenen Freund einfach stehen ließ und Falke darum im Fledermaus-Kostüm quer durch die Stadt laufen musste. Falke verspricht dem Freund einen lustvollen Abend inmitten reizender Damen, er möge darum ohne seine Frau Rosalinde erscheinen. Eisenstein nimmt die Einladung freudig an, nicht zuletzt weil er wegen eines Kavalierdelikts für acht Tage ins Gefängnis müsste. Er amüsiert sich prächtig, ahnt dabei nicht, dass sich unter den Masken der Gäste auch Rosalinde, die Bedienstete Adele und Gefängnisdirektor Frank befinden — die Party wird zur Falle.
Die turbulente Operette „Die Fledermaus“ aus dem Jahr 1874 von Johann Strauß zeigt die Vergnügungssucht einer im Kern gesättigten Gesellschaft. Liebe und Treue stehen in diesem Meisterwerk auf dem Prüfstand, die Wahrheit der Menschen verbirgt sich hinter tausend Masken. Es wird ein Fest fürs Auge und für die Sinne in einer modernen Fassung und Inszenierung der VBB, die zum ersten Mal mit dem Haydn Orchester von Bozen und Trient zusammenarbeiten.
Johann Strauß (Sohn) *1825 in Wien. Sein Vater hatte für ihn eine Beamtenkarriere vorgesehen, die Mutter setzte jedoch durch, dass ihr Sohn Musik studierte. Nach dem Tod des Vaters leitete Johann dessen Orchester und wurde später zum „k.k. Hofball-Musikdirektor“ ernannt. Bis 1871 komponierte Strauß etwa fünfhundert Walzer, Polkas und Quadrillen, dann bat der „Walzerkönig“ um die Enthebung von seinem Posten und begann, angeregt durch Jacques Offenbach, Operetten zu komponieren. Mit der „Fledermaus“ begründete er die „Goldene Ära der Wiener Operette“. Johann Strauß war drei Mal verheiratet, er starb 1899 kinderlos in Wien.
Haydn Orchester von Bozen und Trient 1960 gegründet, war in den renommiertesten Konzertsälen Italiens zu Gast und nahm an verschiedenen internationalen Festivals teil (u.a. Bregenzer Festspiele, Rossini Opera Festival, Festival Pianistico Internazionale von Brescia und Bergamo, Tiroler Festspiele Erl). Auftritte u.a. in Deutschland, Österreich, Ungarn, Japan, in den Niederlanden und USA. Das Haydn Orchester zählt, was das klassische und zeitgenössische Repertoire betrifft, zu den erfolgreichsten Klangkörpern Italiens. Das Repertoire reicht vom Barock bis zur modernen Musikliteratur und schließt sowohl symphonische Werke als auch Opern und Oratorien mit ein.
Stadttheater Bozen / Großes Haus

Kunst zu Gast
„Auf dem Sockel“
Eine Intervention im öffentlichen Raum von Ingrid Hora
Bildfragmente aus den Arbeiten der Künstlerin Ingrid Hora sind in der Spielzeit 2013–2014 die visuellen Kommunikationsträger der VBB. Im Rahmen der letzten Produktion „Die Fledermaus“ präsentiert Ingrid Hora ein skulpturales Mobiliar im öffentlichen Raum der Stadt Bozen. Das Mobiliar — ein Träger für unkonventionelle Gedanken und Ironie — geht dabei auf psychologische Verhaltensweisen und Entfaltungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers ein.
Kuratiert von Angelika Burtscher und Daniele Lupo.
09.05.− 31.05.2014
im öffentlichen Raum der Stadt Bozen
Regie zu Gast
„Die Fledermaus“
Das Regieteam der „Fledermaus“ erzählt aus dem Entstehungsprozess dieser wohl berühmtesten Operette. Interessierte Zuschauer/-innen erfahren, was wochenlang im Probenraum und hinter den Kulissen gedacht und ausprobiert wurde. Das Gespräch bringt dem Südtiroler Publikum unsere Theaterarbeit näher, es möchte vermitteln und neugierig machen auf das Genre Operette, das heutzutage häufig mit Plüsch und Puder in Verbindung gebracht wird.
18.05.2014 — 18.30 Uhr
Stadttheater Bozen / Foyer Großes Haus
Eintritt frei