





Zum Stück
Fassung von Bastian Kraft
Dorian Gray ist jung, schön und faszinierend. Als Lord Henry bei dem Künstler Basil das Porträt des Schönlings sieht, will er Dorian Gray unbedingt kennenlernen. Henrys Bemerkungen über die Kurzlebigkeit der Jugend und seine Ratschläge, das Leben voll auszukosten, berühren Dorian nicht. Erst als er das vollendete Porträt erblickt, erwachen in ihm das Bewusstsein seiner eigenen Schönheit und der Wunsch nach ewiger Jugend. Sein Traum geht in Erfüllung. Dorians Äußeres bleibt im Laufe der Jahre unverändert. Stattdessen zeigt das gemalte Bild immer mehr die Spuren des Alters. Die Neugier auf das Leben treiben Dorian in ein hedonistisches, ausschweifendes Leben. Basils moralische Bedenken bleiben ungehört. Das geheimnisvolle Porträt, das Dorian auf dem Dachboden versteckt, wird zum Spiegel seiner Seele – ein schauderhafter Anblick.
Oscar Wilde wurde 1890 mit dem skandalträchtigen Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ weltberühmt. Der moralische Aufschrei der Bürger/-innen des Viktorianischen Zeitalters ist verstummt, die Themen jedoch sind aktueller denn je. Jugendwahn, Narzissmus und Oberflächlichkeit strahlen nach außen, während das Abbild des Gewissens im Geheimen lauert. Bastian Kraft spielt in seiner Theaterfassung mit Illusionen und Projektionsflächen. Die Umsetzung ist sehr zeitgemäß: Dorian Gray spiegelt sich im Video und begegnet sich in den Figuren immer selbst. Der Südtiroler Schauspieler Hannes Holzer verkörpert alle Rollen, Identitäten verschmelzen, Leben und Kunst reichen einander die Hand.
Bastian Kraft *1980 in Göppingen. Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, anschließend Regieassistenz am Wiener Burgtheater. Seine Inszenierung von Wildes „Dorian Gray“ entstand 2009 am Burgtheater. Zwei Mal (2010 und 2012) gewann er den Publikumspreis des Festivals „radikal jung“. Weitere Regiearbeiten entstanden am Schauspielhaus Wien, Schauspielhaus Graz, Schauspiel Frankfurt, Hamburger Thalia Theater und am Deutschen Theater Berlin.
Agnese Cornelio *1978 in Bologna. Sie studierte Theater und Regie in Bologna, Rom, Berlin und Antwerpen. 2003 kam sie als Stipendiatin der Universität der Künste nach Berlin, anschließend war sie Regieassistentin am Theater Basel und an den Münchner Kammerspielen. 2009 machte sie ihren Master in „Advanced Performance & Scenography Studies“ am Kunstcampus de Singel in Antwerpen. 2010 eröffnete ihre Inszenierung „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad das Nuovo Teatro Nuovo in Neapel. Zuletzt inszenierte sie „Kasimir und Karoline“ in Piacenza sowie den „Tod eines Handlungsreisenden“ am Schauspielhaus Bochum.
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Stadttheater Bozen / Studio
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