






Zum Stück
Das Jaunfeld in Kärnten. Ein „Ich“, das Züge Peter Handkes trägt, imaginiert seine slowenischen Vorfahren: Auf der Sitzbank die Großeltern, dann die blutjunge Mutter und ihre grimmige Schwester Ursula, schließlich die drei Brüder Gregor, Valentin und Benjamin. Das „Ich“ ruft die Ahnen herbei, es lässt sie erzählen, lachen, streiten, leiden. Glücklich waren sie nur im Jahr 1936. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verdunkelt sich der Himmel über der Familie, denn Deutsch ist nicht die Sprache der Vorfahren, und für Großdeutschland wollte in der Familie nie jemand kämpfen. Ganz im Gegenteil. Trotzdem müssen alle Brüder an die Front, jeder an eine andere. Und während die Mutter sich in einen Nazi verliebt und das „Ich“ zur Welt bringt, wirft Schwester Ursula einen Militärmantel über und wird Partisanin. Die Familie zerfällt.
„Immer noch Sturm“, uraufgeführt 2011, ist ein sehr berührendes Familienepos, das die Geschichte der slowenischen Minderheit in Kärnten erzählt. Im Jahr 2012 wird „Immer noch Sturm“ von der Zeitschrift „Theater heute“ zum deutschsprachigen Stück des Jahres gewählt sowie mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Peter Handke erhielt dafür zudem den Wiener Theaterpreis „Nestroy“ und den International Ibsen Award 2014.
Peter Handke geboren in Griffen (Kärnten). 1966 erscheint sein erster Roman „Die Hornissen“. Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfasst sowie zahlreiche Theaterstücke, zuletzt „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“. Darüber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und Stücke ins Deutsche übertragen. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Er lebt in der Nähe von Paris.
Carina Riedl geboren in Österreich. Inszenierungen am Burgtheater Wien, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Wien, Deutsches Theater Berlin sowie in Tübingen, Karlsruhe, Lübeck, Graz und bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Einladungen zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Mülheimer Theatertagen. An den Vereinigten Bühnen Bozen inszenierte sie „Illegal“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“ und „Noch ist Polen nicht verloren“.
Stadttheater Bozen / Studio
Im Kino zu Gast
Schatten der Scham
Dokumentarfilm von Sabina Zwitter-Grilc über die NS-Vertreibung der Juden, Roma und Kärntner Slowenen.
Im Anschluss Gespräch mit Sabina Zwitter-Grilc (Regisseurin), Dr. Günther Rautz (EURAC Institut für Minderheitenrecht)
25. Jan 2017, 20 Uhr, Filmclub
Calendario
Stadttheater Bozen / Studio
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