Stagione 2022-23
Zum Stück
Mit Texten von Pavlo Arie („Tagebuch des Überlebens“. Aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel und Alexander Kratochvil), Andrij Bondarenko („Überlebenssyndrom“. Aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel), Olha Mazjupa („Blütezeit“. Aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel)
Am 24. Februar 2022 beginnt für die Menschen in der Ukraine und der restlichen Welt eine neue Zeitrechnung. Der Krieg erschüttert alles, den Glauben an Demokratie und diplomatische Verhandlungen, das Gefühl der Sicherheit, ein Europa des Friedens. Die Bilder im Fernsehen und den digitalen Medien geben uns das Gefühl, ohnmächtig zu sein. Wir stehen hilf- und sprachlos dem Grauen gegenüber. Pavlo Arie, ein ukrainischer Theaterautor und Künstler, schreibt: „Gestern lebte ich in einer anderen, sicheren Welt, doch alles änderte sich in einem winzigen Moment. Der Feind hat unser Gewissen angegriffen, den gegenseitigen Respekt, die Freundlichkeit, unsere Freiheit, all das Gute, das wir hatten, haben und haben werden. Das ist unser Sinn. Das ist die Welt, die wir für uns und unsere Lieben wollen.“
Wir sehen Menschen, die aufstehen, mutig ihr Leben, die Existenz ihres Landes und Werte wie Freiheit, Menschlichkeit und Selbstbestimmung verteidigen. Und wir hören Stimmen, Stimmen aus der Ukraine, die der Kriegspropaganda etwas entgegensetzen: die Kraft der Literatur, Poesie. Diese Stimmen sollen uns Mut und Hoffnung schenken, dass zwischen verwüsteten Städten, zerbombten Landstrichen, ausgetrockneter Erde doch wieder etwas blühen wird, ein Leben danach. Die interaktive Performance im Klassenzimmer lädt junge Menschen ein, diesen Stimmen zuzuhören, eigene Bilder und Gefühle zu reflektieren und selbst ein Zeichen zu setzen für die Hoffnung. Nicht erstarren, sondern selbst gestalten!
Zeichnung: MarameoLab
Attori

Marlies Untersteiner Freiheit ist der Umgang mit den Geistern in der heimgesuchten Landschaft.
— Anna Tsing
Marlies Untersteiner wuchs in Meransen, Südtirol, auf. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Europäischen Theaterschule Bruneck. Bereits während der Ausbildung spielt sie erste Rollen, u.a. als Teufel in „Ein Jedermann“ (Regie: Hanspeter Horner) und als kleiner Troll in „Die Schneekönigin“ (Regie: Horst Herrmann). Seither ist sie freischaffend und war u.a. zu sehen als Flora in „Grillenparz“ (Regie: Torsten Schilling), Mia in „Demut vor den Taten, Baby“ (Regie: Eva Kuen), als Burgl in „100 Jahre Südtirol“ (Regie: Dietmar Gamper) und Luyanta in „FanesAusSagen“ (Regie: Joachim Gottfried Goller). An den Vereinigten Bühnen Bozen spielte sie zuletzt in „Die Affäre Rue de Lourcine“, „Der Regenbogenfisch“, „Wordbox: Fabulamundi“, „Shut up“ und im Kurzfilm-Projekt „Touch“ nach dem Stück von Falk Richter.

Nadja Tröster, am Mittelrhein geboren und aufgewachsen. Studium der Theaterpädagogik an der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, Diplomabschluss 2003 mit dem Schwerpunkt Tanztheater. Nach dem Studium erhielt sie ein Spielzeit-Engagement als Regieassistentin am Kinder- und Jugendtheater Konstanz. 2006 begann sie ihre Tätigkeit als Theatertherapeutin in der Forensischen Abteilung des Zentrums für Psychiatrie Südwürttemberg, wo sie bis heute Projekte mit suchtkranken Straftätern durchführt. Parallel begann sie ihre freie Workshoptätigkeit mit Kindern und Jugendlichen und von 2007-11 begleitete sie als freie Mitarbeiterin das Theater-Zirkus-Projekt primero paso in Ravensburg. Ihre Erfahrungen im Jugendtheater bringt sie in Südtirol als Mitbegründerin des Interkulturellen Theaterprojekts ConACTION ein. Seit der Spielzeit 2019-20 ist sie als Theaterpädagogische Mitarbeiterin an den VBB tätig, betreute u.a. die Stücke „Shut up“ und „Europas längster Sommer“, und leitete die Schreibwerkstatt in der Mittelschule J. v. Aufschnaiter.
Spielzeit 2022- 23
„ICH LEBE!“ STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
Philipp Jescheck *1982, Studium der Theaterwissenschaft und Psychologie. Von 2007-2009 war er Hausregisseur am Münchner Volkstheater. Seitdem ist er als freier Regisseur u.a. am Tiroler Landestheater, Theater an der Effingerstrasse Bern und in der freien Szene in München tätig. An den VBB inszenierte er zuletzt „Werther“ nach J.W. von Goethe, „Der Weibsteufel“, „Die Räuber“, „Auerhaus“ und „sprech im wald“.

Stephanie Zimmer lebt und arbeitet als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin in München. Nach ihrem Studium der Kultur und Sozialanthropologie an der Universität Wien studierte Stephanie Zimmer Bühnenund Kostümbild in München, Salzburg und Warschau. Im Februar 2022 absolvierte sie ihr Diplom an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Katrin Brack. Es entstanden eigne Arbeiten u.a. an den Münchner Kammerspielen, der Reaktorhalle, Gasteig München und der Münchner Musikbiennale. 2017 entwickelte sie den Trickfilm „Rapunzel“ mit dem sie zur Juvinale in Salzburg und zum Tricky Women Festival Wien eingeladen wurde. Abseits ihrer Tätigkeiten am Theater arbeitet sie als Ausstatterin für Musikvideos. 2021 gründete sie in Kooperation mit Janine Dollmann das Büro Dollmann & Zimmer für Performance und Ausstattung. Stephanie Zimmer ist Stipendiatin der Ekkehard und Grübler Stiftung der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
Spielzeit 2022- 23
„ICH LEBE!“ STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
Elisabeth Thaler geboren in Bozen, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik an der Universität Innsbruck. 2006 Dramaturgiehospitanz am Tiroler Landestheater. Von 2007-2012 Dramaturgieassistentin, anschließend Dramaturgin an den Vereinigten Bühnen Bozen. Freie Mitarbeiterin bei den Freilichtspielen Lana.